Die "New York Times" untersagt dem Dokumentarfilmer Michael Moore die Verwendung eines Artikels in dessen neuen Buch. "The Official Fahrenheit 9/11 Reader" wird nächstes Monat veröffentlicht gleichzeitig mit der DVD. Das Buch beinhaltet Zeitungsartikel, Reviews und Screenplays des Films. Der Herausgeber des Moore-Buches bestätigte die Absage der "Times", die in diesem Artikel über die Entstehungsgeschichte des Irak-Kriegs berichtet.

Neutralen Standpunkt wahren

Branchenexperten meinen, dass solche Einwände nicht weit verbreitet sind und eher eine Seltenheit darstellen. Die "Times" sei das einzige Medium, das den Wiederabdruck eines Artikels für das Moore-Buch untersagt hat. Von Seiten der "New York Times" wird dieser Schritt u.a. damit begründet, einen neutralen Standpunkt in Wahlkampf zu wahren. Außerdem sei der Artikel damals nicht sorgfältig recherchiert worden.

Leere Seiten

Michael Moore rechtfertigt sich in einem Interview und erklärt, im Fahrenheit-Reader keinen der beiden Präsidentschaftskandidaten zu attackieren oder Partei zu ergreifen. Der Wiederabdruck des "Times"-Artikels würde nur eine "Respektsbekundung" für das Eingestehen von begangenen Fehlern der Zeitung darstellen. Moore kritisiert jedoch das Verhalten der Verantwortlichen bei der "Times", die sich nicht mit dem Rest des Buches oder mit dem Inhalt auseinandergesetzt haben. Moore stuft deren Verhalten als "pretty lame" ein. Zusagen über den Wiederabdruck von Artikeln kamen seitens des "Wall Street Journals", der "Washington Post" und anderen Printmedien. Anstatt des "Times"-Artikels wird es im Moore-Buch nur zwei leere Seiten geben. (pte)