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Am 5. Februar 2003 präsentierte US-Außenminister Colin Powell dem UN-Sicherheitsrat die irakischen "Massen- vernichtungswaffen" - eine Reihe von Computergrafiken und Satellitenbildern.

Grafik: Reuters/Pentagon
London - Die Iraq Survey Group hat im Irak keine Massenvernichtungswaffen gefunden. Zu diesem Schluss kommt die Kommission in ihrem Endbericht, der nach Angaben der britischen Tageszeitung "The Guardian" (Freitag-Ausgabe) in zwei Wochen veröffentlicht werden soll. Allerdings sei die Gefahr durch Saddam Hussein "real" gewesen, heißt es in dem Bericht weiter.

Unauffindbarkeit der Massenvernichtungswaffen hat Glaubwürdigkeit untergraben

Die Unauffindbarkeit der Massenvernichtungswaffen, die in der Vorbereitung des Kriegs das Hauptargument der USA und Großbritanniens für den weltweit umstrittenen Einsatz gegen das Land gewesen waren, hat mehr als alles andere die Glaubwürdigkeit der Führungen in Washington und London untergraben. Schrittweise mussten US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Tony Blair seither ihre Aussagen zurücknehmen. Beide halten aber bis heute daran fest, dass der im März 2003 begonnene Angriff auf den Irak richtig gewesen sei.

Veröffentlichung in zwei Wochen würde Blair und Bush ungelegen kommen

Eine Veröffentlichung des Endberichts der Iraq Survey Group in zwei Wochen kommt beiden Politikern ungelegen. Für Bush fallen die für ihn unangenehmen Schlussfolgerungen in die entscheidende Phase des Präsidentschaftswahlkampfs. Blair steht Ende des Monats der Labour-Parteitag bevor, auf dem ihm eine neuerliche Debatte über den Irak-Krieg eine Menge unwillkommener Fragen zu bescheren droht. (APA)