Wien - Nach dem Scheitern der Gewerkschaftsfusion von Privatangestellten (GPA) und Metallern sowie der Gewerkschaften Druck, Journalismus, Papier und Agrar-Nahrung-Genuss kommt aus der GPA nun massive Kritik an der Wirtschaftsprüfungskanzlei Ernst & Young. Die Prüfer hatten im Auftrag von ÖGB-Finanzchef Günther Weninger ein Gutachten über die GPA-Privatstiftung und ihre einzelnen Gesellschaften erstellt - mit einem Ergebnis, das laut GPA-Chef Hans Sallmutter "nicht nachvollziehbar bzw. schlichtweg falsch" ist. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Format" in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe.

Die Geschäfte der GPA bzw. ihrer Privatstiftung gelten als offizieller Grund für das Scheitern der Fusion. Der Betrieb einer Shopping-Mall gehöre nicht zum Kerngeschäft einer Gewerkschaft, hieß es.

"Die Behauptungen in der Risikoanalyse von Ernst & Young sind nicht nachvollziehbar bzw. schlichtweg falsch", so Sallmutter laut dem Magazin in einem Schreiben an ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch. Und weiter: "Es ist befremdlich und unseriös, dass es Ernst & Young nicht für Wert befunden hat, mit den verantwortlichen GPA-Repräsentanten zu sprechen."

Sallmutter schreibt weiter an den ÖGB-Präsidenten, dass im GPA-Präsidium bereits mehrfach verlangt worden sei, rechtliche Schritte gegen Ernst & Young zu unternehmen. Bei der Sitzung des GPA-Vorstandes am kommenden Dienstag in Niederösterreich stehe aber kein derartiger Beschluss auf der Tagesordnung, hieß es am Donnerstag in der GPA. (APA)