Der Technologiekonzern
Siemens
hat mit
Humor und Selbstironie auf Softwarepanne bei seiner neuen
Handy-Baureihe 65 reagiert. "Uuuups, das war unser Elch-Test",
schrieben die Münchner am Donnerstag in einer ganzseitigen Anzeigen,
die in mehreren überregionalen Tageszeitungen erschien.
"Wir haben erkannt: Man kann nicht immer perfekt sein"
"Wir haben erkannt: Man kann nicht immer perfekt sein", hieß es in
der Anzeige, in der der Konzern die Kunden um Entschuldigung bat.
"Aber man kann dazulernen. Und man kann immer ehrlich, offen und fair
reagieren."
Der Begriff "Elch-Test" war 1997 zum geflügelten Wort für große
Pannen geworden, als der Autohersteller Mercedes wegen Unfällen bei
Ausweich-Tests die gerade neu eingeführte A-Klasse für Monate vom
Markt nehmen musste. In zahllosen Karikaturen und Witzen wurde der
Daimler-Konzern seinerzeit für seinen missglückten Start in das
umkämpfte Pkw-Kompaktsegment belächelt. Nach der Überarbeitung
verkaufte sich das Modell gleichwohl gut. Derzeit führt
DaimlerChrysler die zweite Generation der A-Klasse auf dem Markt ein.
Gehörschäden
Siemens hatte Ende August gewarnt, die Handys der 65er-Baureihe
könnten unter bestimmten - in der Realität bislang nie aufgetretenen
- Umständen zu Gehörschäden führen. Werde ein Gespräch wegen eines
leeren Akkus unterbrochen, ertöne die Abschaltmelodie in extremer
Lautstärke. Netzbetreiber hatten daraufhin den Verkauf der Serie
eingestellt, während Siemens für das laufende Quartal die
angekündigte Rückkehr zu schwarzen Zahlen im Handygeschäft in Frage
gestellt hatte. Analysten schätzen, dass Siemens rund 50 Mio. Euro
Umsatz durch die Panne entgehen könnten. Mittlerweile hat der Konzern
die Panne aber behoben und die Netzbetreiber verkaufen die Geräte
größtenteils wieder. (APA/Reuters)