Nach Angaben der Gewerkschaften sollen jene Angestellten, die das Blatt freiwillig verlassen wollen, zwischen dem 1. und dem 15. Oktober ihre Bereitschaft bekunden. Der Personalabbau soll noch vor der geplanten Umsiedelung der Redaktion vom fünften in den 13. Stadtbezirk, Mitte Dezember, erfolgen. "Wir wollen nicht Leute dorthin mitnehmen, die den Betrieb dann sowieso verlassen", sagte Fabrice Nora und fügte hinzu, sollten sich nicht 100 Freiwillige melden, werde man von oben herab entscheiden müssen.
Der Herausgeber der Zeitung, Jean-Marie Colombani, hat den Sozialplan laut Gewerkschaften in Erwartung eines negativen Geschäftsergebnisses angekündigt. Nora erklärte diesbezüglich: "Es ist notwendig, unsere künftigen Entwicklung finanzieren zu können. Das Mutterhaus kann nicht ständig defizitär sein."
Die Belegschaftsvertreter haben Widerstand gegen die geplante Personalkürzung angekündigt, die jeden siebten Lohnempfänger betreffen würde. "Selbst wenn die Betriebsleitung sich über die wirtschaftliche Lage beunruhigt zeigte, insbesondere wegen der Abnahme der Werbeeinnahmen und der Verkaufszahlen, so ließ sie dennoch niemals solche Absichten durchblicken", betonten die Gewerkschaften, die den Sozialplan als "brutal" bezeichneten.
CGT, CFDT und SNJ fordern insbesondere eine Verlängerung der Verhandlungsfrist, um Zeit für eine Expertise der finanziellen und wirtschaftlichen Lage des Unternehmens zu haben. Sie lehnen außerdem das Volontariat als Prinzip für die Personalreduktion ab. Eine erste Versammlung der Belegschaftsvertreter wurde noch für Donnerstag einberufen.