Pfefferminze: eine typische "Geschmackspflanze"

derStandard.at

Wien – Ohne fantasievolle Dressings schmecken auch die buntesten Blatt-Salate nach nicht viel. Das soll sich schon bald ändern, kündigten Wissenschafter beim Pflanzenzüchterkongress "Eucarpia" an, der noch bis Samstag am Interuniversitären Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie (IFA) der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien in Tulln (Niederösterreich) über die Bühne geht. Durch den Einsatz moderner molekularbiologischer Methoden soll Salatsorten etwa Pfefferminzgeschmack eingehaucht werden. "Asia-Salate" könnten die neuen Züchtungen heißen.

Ohne dass gleich Gene verpflanzt werden – was gerade in Österreich im Bereich Landwirtschaft höchst verpönt ist – können die Forscher heute auch bei konventionellen Züchtungen auf ganz andere Methoden zurück greifen, als noch vor wenigen Jahren. So mussten Züchter nach erfolgten Kreuzungen immer langwierig das Wachstum ihrer neuen Pflänzchen abwarten, um zu sehen, ob die Sache überhaupt erfolgreich war und welche Merkmale sich durchsetzten.

Konventionelle Züchtung beschleunigt

Heute können verschiedene Gene und Merkmale mittels so genannter Marker sofort sichtbar gemacht werden. Die Methode der konventionellen Züchtung kann damit um Größenordnungen beschleunigt werden. In den Labors gelingen aber auch mittels Fusionierungen in Gewebekulturen Kreuzungen über Art- und Gattungsgrenzen hinweg, die bisher nicht möglich waren.

Für die "Asia-Salate" können etwa bisher für die Landwirtschaft völlig uninteressante Wildpflanzen eingekreuzt werden. Das Ergebnis sollte ein "neuer, würziger Geschmack" sein. Spinatähnliche Düfte sind dabei ebenso zu erzielen wie pfeffrige oder auch – so gewünscht – minzige oder pfefferminzartige Aromen. (APA)