Der Bürgermeister von Lampedusa, Bruno Siracusa, protestierte in Rom wegen des seit Monaten anhaltenden Flüchtlingsstroms. Die massive Ankunft von Flüchtlingen habe dem Image der Insel als Ferienparadies zutiefst geschadet. "Wir haben in diesen Sommermonaten enorme Einbußen erlitten, niemand will mehr auf einer Flüchtlingsinsel seinen Urlaub verbringen", kritisierten die Hoteliers der 20 Quadratkilometer großen Insel zwischen Sizilien und Tunesien.
Flucht und Politik
Boot mit 135 Flüchtlingen in Lampedusa eingetroffen
Zahlreiche Minderjährige unter den Migranten - Inseleinwohner protestieren wegen Einbußen im Tourismus
Rom - Ein Boot mit 135 Einwanderern an Bord ist am
Samstag im Hafen der italienischen Insel Lampedusa eingetroffen. Der
Kutter war von der Küstenwache nahe der zwischen Sizilien und Afrika
gelegenen Insel entdeckt und in den Hafen geschleppt worden. Unter
den Migranten befanden sich mehrere Minderjährige, berichtete das
italienische Fernsehen. Sie wurden in ein Flüchtlingslager auf der
Insel gebracht.
Seit Jahresbeginn sind über 5.000 Flüchtlinge auf der Insel
eingetroffen. Jedes Jahr schicken Schlepper tausende
Einwanderer von der nordafrikanischen Küste über das Mittelmeer nach
Italien. Vergangene Woche hatte der italienische Ministerpräsident
Silvio Berlusconi den libyschen Revolutionsführer Muammar el Gaddafi
besucht, um ihn zu einer engen Zusammenarbeit im Kampf gegen
Schlepperbanden zu bewegen. (APA)