Wien - Seitens der ÖVP gibt es keine klare Antwort auf die
jüngste FP-Forderung zur Harmonisierung der Pensionssysteme.
FP-Obfrau Ursula Haubner hatte am Freitag gefordert, dass beim
vorzeitigen Pensionsantritt nach 45 Beitragsjahren nicht nur
Arbeitsjahre angerechnet werden sollen, sondern auch die
Kindererziehung. Bildungsministerin und ÖVP-Vizechefin Elisabeth
Gehrer meinte dazu am Samstag in der ORF Radio-Reihe "Im Journal zu
Gast" lediglich: "Das ist ein Diskussionspunkt und ich möchte diesen
Diskussionen nicht vorgreifen."
98 Prozent seien ausverhandelt
Auch sonst zeigte sich Gehrer zur Pensionsreform zurückhaltend: 98
Prozent der Harmonisierung seien ausverhandelt, über die restlichen
zwei Prozent werde noch verhandelt. Die 45-Jahr-Forderung des
ÖVP-Arbeitnehmerflügels sei nur ein "Verhandlungsauftrag". "Der ÖAAB
hat sich nicht eingemauert", so Gehrer.
Dass Tirols AK-Präsident Fritz Dinkhauser (V) seinen Parteifreund
Wirtschaftsminister Martin Bartenstein angesichts der
Pensions-Debatte als "Sargnagel" der Regierung bezeichnet hat, nimmt
Gehrer gelassen: "Das Ziel einer großen Partei kann es nicht sein,
immer harmonisch zu wirken. Dass der Herr Präsident Dinkhauser
manchmal zu starken Ausdrücken neigt, das wissen wir ja." (APA)