Genf - Die erfolgreiche Entwicklung eines AIDS-Impfstoffs erfordert globale Kooperation. Doch die Länder müssen sich auf ihre eigenen Forschungen konzentrieren, um die weltweit variierenden Stämme der Viruserkrankung zu bekämpfen, hieß es seitens der in New York ansäßigen Internationalen AIDS-Impfstoff Initiative im Rahmen einer Konferenz in der Schweiz.

"Nur ein Impfstoff kann die Epidemie beenden", so Seth Berkley, der Leiter der Organisation, die potenzielle Impfstoffe gegen AIDS erforscht und entwickelt. "Erfolg erfordert eine weltweite Kooperation." Bisher ist die Suche nach einem Impfstoff frustrierend verlaufen, weil der Virus raffinierte und effektive Strategien entwickelte, um die körpereigenen Schutzeinrichtungen gegen Mikroben zu umgehen. Das Virus hat außerdem in verschiedenen Teilen der Welt verschiedene Stämme ausgebildet.

Medikamente verzögern Verlauf der Krankheit

Berkley betonte, dass die derzeitigen Behandlungsformen mit Medikamenten die Menschen nicht heilen, sondern lediglich den Verlauf der Krankheit verzögern. Jeden Tag werden 14.000 Menschen infiziert, im Jahr sind das mehr als fünf Millionen. Afrika südlich der Sahara ist die am stärksten betroffene Region, aber die Epidemie ist auch in Asien und Osteuropa auf dem Vormarsch.

Ein Teil des Problems bei der Entwicklung eines Impfstoffs besteht darin, die Pharmaunternehmen von Investitionen in einen solchen zu überzeugen. Das dürfte aufgrund der geringfügigen Einnahmen, die aus solchen Impfstoffen resultieren würden, jedoch nicht leicht fallen. Von den 70 Mrd. Dollar, die von den Pharmaunternehmen in die F& E von Gesundheitsprodukten investiert werden, zielen weniger als ein Prozent auf die Entwicklung eines AIDS-Impfstoffs ab. (pte)