Hannover - Nach Stammzellen-Transplantationen kann eine Urinuntersuchung künftig auf Komplikationen hinweisen. Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover stellten fest, dass ein bestimmtes Muster mehrerer Eiweißmoleküle anzeigt, dass sich die verpflanzten Zellen gegen den Empfänger wenden: die so genannte Graft-versus-Host-Disease (GvHD).

"Damit ist es in Zukunft möglich, noch frühzeitiger einzugreifen und die Patienten eher vor der GvHD zu bewahren", sagte die Ärztin Eva Weissinger. Zudem erspare der Urintest den Patienten eine Gewebeentnahme.

Die Stammzellen-Transplantation wird unter anderem bei vielen Krebserkrankungen eingesetzt. Zwar wird dabei darauf geachtet, dass Spender und Empfänger die gleichen Gewebemerkmale teilen.

Bei bis zu 70 Prozent der Patienten kommt es dennoch zu einer solchen Abstoßungsreaktion, die sich zunächst durch Symptome wie Hautrötungen und Durchfall oder erhöhte Konzentration von Leberenzymen im Blut zeigt. Erst eine operative Biopsie brachte bisher Klarheit über die Graft-versus-Host-Disease. (APA/AP)