Jerusalem - Das künftige U-Bahn-System für die israelische Metropole Tel Aviv soll als riesiger Schutzraum im Falle von Angriffen mit chemischen oder biologischen Waffen genutzt werden. Das berichtete die Militärzeitschrift "Bamahane" in ihrer aktuellen Ausgabe vom Donnerstag. Zu diesem Zweck sollen in die unterirdischen Bahnhöfe spezielle Filter eingebaut werden. In den insgesamt zehn Stationen sollen den Planungen zufolge im Notfall 30.000 Menschen Unterschlupf finden.

Das Nahverkehrssystem für den Großraum Tel Aviv befindet sich derzeit noch im Planungsstadium und soll bis 2010 fertig gestellt sein. Nach Angaben von Oberst Uzi Buchbinder, dem Leiter der Zivilschutzeinheit der Streitkräfte, fehlen derzeit im Einzugsbereich von Tel Aviv für etwa 30 Prozent der Bevölkerung Schutzräume. Im Großraum der Stadt leben rund zwei Millionen Menschen.

Laut Uzi sollen Teile des geplanten U-Bahn-Systems auch als Erste-Hilfe-Stationen genutzt werden können. Das Filtersystem soll das U-Bahn-System selbst vor Anschlägen mit biologischen oder chemischen Substanzen schützen. Damit soll ein Anschlag wie auf die U-Bahn in Tokio 1995 mit dem Nervengas Sarin verhindert werden. Bei dem Anschlag der Aum-Sekte wurden zwölf Menschen getötet. (APA)