St. Pölten/Wien - In Niederösterreich wird den Eltern von Erstklasslern der Schulstart der Kinder finanziell versüßt. Hundert Euro würden all jene Antragsteller überwiesen bekommen, deren Nachwuchs Schulanfänger ist und die ihren Hauptwohnsitz in Niederösterreich haben, kündigte die zuständige Landesrätin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Donnerstag an: Eine "völlig einkommensunabhängige", im Land "erstmalige", bundesweit "in dieser Form einzigartige" Leistung.

Einzige Zusatzbedingung für die Unterstützung, die nach Ausfüllen eines Antragsformulars gewährt wird, das in den Tagen nach Schulbeginn von den Lehrern verteilt werden soll: Das Kind muss Bruder oder Schwester haben. Für Mehrkindfamilien - so Mikl-Leitner - stelle der Schulanfang oft eine besondere finanzielle Belastung dar.

FP fordert Geld für alle Eltern

In Zeiten der typischen Einkindfamilie schätzt sie die Zahl der Antragstellern auf "rund 8000". Ein für FP-Landesparteiobfrau und mehrfache Mutter Barbara Rosenkranz zu kleiner Bezieherkreis: Sie forderte für Niederösterreich das "Kärntner Modell" ein, das allen Eltern schulpflichtiger Kinder von der ersten bis zur neunten Klasse ein wenig Schulgeld zukommen lässt: 60 Euro für Einkind-, 90 Euro für Mehrkindfamilien.

Ein Startpaket für Schulanfänger koste zwischen 60 und 230 Euro, hatte tags davor Caritas-Präsident Franz Küberl vorgerechnet. Anlass: Die Einjahresbilanz der vom Elektronikkonzern Philips ins Leben gerufenen Fonds für Schulkinder aus armen Familien. Für heuer ist der Topf mit 100.000 Euro dotiert. (bri; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 03.09.2004)