ORF-Generaldirektorin Monika Lindner hat Donnerstag breitenwirksame Programme sowie die Finanzierung ihrer Anstalt aus Gebühren und Werbung verteidigt. Bei den Mediengesprächen in Alpbach wies Lindner Forderungen zurück, wonach öffentlich-rechtliche Sender sich auf jene Programme konzentrieren sollten, die Private nicht bieten. Die kommerziellen Sender wollten so zwecks Gewinnmaximierung "lästigen Mitbewerbern das Wasser abgraben".

Würden die Öffentlich-Rechtlichen zurückgedrängt, "wäre zweifellos Vielfalt und regionale Identität bedroht", regionale Programme kämen "unter die Räder" und Sender wie der ORF hätten "in letzter Konsequenz nicht mehr Marktanteile als heute 3sat oder Arte".

Dramatischen Quotenschwund prognostizierte der frühere RTL-Chef Helmut Thoma in Alpbach den meisten Kanälen. Digitale Spartensendern und Programme auf Abruf würden den Fernsehkonsum "zersplittern". (red, APA/DER STANDARD, Printausgabe, 3.9.2004)