New York/Berlin - Die USA haben der Einschätzung der UNO
widersprochen, wonach die sudanesische Regierung Angriffe auf
Zivilisten in der Darfur-Region unterbunden habe. Diese Feststellung
im Bericht des UNO-Beauftragten für Sudan, Jan Pronk, sei falsch,
erklärte Washingtons UNO-Botschafter John Danforth, am Donnerstag in
New York. Erst kürzlich habe ein sudanesischer Militärhubschrauber
Dörfer in Darfur angegriffen. Pronk hatte zuvor dem Sicherheitsrat
Bericht erstattet.
Die deutsche Regierung forderte angesichts der schleppenden
Entwaffnung der Milizen in der Dafur- Region die internationale
Gemeinschaft auf, den Druck auf die Regierung des Sudan nicht zu
lockern.
Es gebe keinen Anlass zur Entwarnung, erklärte Außenminister
Joschka Fischer am Donnerstag in Berlin. Die Vereinten Nationen
hatten am Mittwoch berichtet, dass die sudanesische Regierung keine
ernsthaften Maßnahmen zur Entwaffnung der arabischen Janjaweed-
Milizen unternommen habe, die tausende Menschen in der Region
ermordet haben.
"Alle in Resolution 1556 enthaltenen Forderungen müssen von der
Regierung des Sudan erfüllt werden", forderte Fischer. Der
Sicherheitsrat hatte die sudanesische Regierung aufgefordert, die
Milizen zu entwaffnen und Verbrechen an der Zivilbevölkerung
straffrechtlich zu verfolgen. (APA/dpa)