Nach einem Jahr der Feldversuche startet zusammen mit "enum.at" nun den kommerziellen Betrieb vom internationalen Standard ENUM (Electronic Number Mapping). Damit wird es möglich, Gespräche aus dem Festnetz zu einer Voice over IP (VoIP) Lösung im Internet und umgekehrt zu verbinden. Weiters steht Unternehmen und Privatkunden mit ENUM eine einzige Nummer für verschiedenste Kommunikationsdienste zur Verfügung. Der Standard ist kürzlich von der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) zugelassen worden.

ENUM verknüpft diese Adressen mit einer einfachen Telefonnummer

Die bei Internet-Anwendungen üblichen Adressen für E-Mail, Webseiten, aber auch VoIP-Telefone, bestehen typischerweise aus Buchstaben, Ziffern und diversen Sonderzeichen. ENUM verknüpft diese Adressen mit einer einfachen Telefonnummer. Damit wird das Problem gelöst, eine solche Adresse auch auf einem herkömmlichen Telefon eingeben zu können. So wird etwa mit Hilfe von ENUM aus der Telefonnummer "+43-1-505-64-16" die VoIP-Adresse "sip:office@enum.at".

Schwesterfirma der österreichischen Domainverwaltung nic.at

Dreh- und Angelpunkt dieser neuen Technologie ist die "ENUM Domain", die bis 2007 von "enum.at", einer Schwesterfirma der österreichischen Domainverwaltung nic.at unter dem gemeinsamen Dach der Internet Privatstiftung Österreich (IPA), betrieben wird. Kernaufgabe von "enum.at" ist die Überprüfung der Einträge in die ENUM Domain, da sonst ankommende Rufe (Voice, Fax, Modem, email, etc.) nicht den nutzungsberechtigten Teilnehmer, sondern an nicht berechtigte Dritte zugestellt werden, ohne dass der Teilnehmer dies unmittelbar feststellen kann.

Weltweit

Laut Georg Serentschy, Geschäftsführer des Fachbereichs Telekommunikation in der RTR, bestätigt der Eintritt in die kommerzielle Phase von ENUM die weltweite Marktführerschaft Österreichs auf diesem Sektor. Die RTR hatte die Feldversuche, die den nunmehrigen Start vorangegangen sind, initiiert. Bei "China Telekom", dem größten Anbieter in China, laufen bereits mehr inländische Ferngespräche über das Internet als über das herkömmliche Festnetz. Auch in den USA läuft bereits jedes achte Ferngespräch über das Internet. Beide Staaten nutzen aber noch nicht die neuesten technologischen Möglichkeiten, die ENUM bietet. Dieser soll künftig laut Serentschy diese Insellösungen künftig verbinden. (APA)