Foto: Max Mara
Foto: Max Mara
Ein Label, das auf sich hält, hat auch ein Parfum im Sortiment: Diese Regel gilt spätestens seit den 80er-Jahren. Mit dem Aufkommen der Designerdüfte und Home-Collections begannen die Marken, ihren potenziellen Käufern eine komplette Welt einzurichten - vom Duschgel bis zum Kuschelkissen alles mit dem vertrauten Logo. Und mit dem Vorteil für das Unternehmen, dass der Konsument oder die Konsumentin leichter zu einem erschwinglichen Eau de Toilette greift als zu einer kostspieligen Lederjacke.

Max Mara, das 1951 von Achille Maramotti in Reggio Emilia gegründete Unternehmen, ist erst in diesem Herbst auf den Zug aufgesprungen. Ab sofort gibt es das Damenparfum "Max Mara". "Wir empfanden es als eine natürliche Ergänzung, auch einen Damenduft zu kreieren", meint Maria Ludovica Maramotti, Tochter des Firmengründers, "schließlich beschäftigen wir uns seit über 50 Jahren intensiv mit der Welt der Frauen."

Schon vor zehn Jahren, so Maramotti, habe man Pläne für eine Parfumlancierung geschmiedet und sich auf die Suche nach geeigneten, seriösen Partnern gemacht. "Wir wollten einen Partner, der unsere Markenwerte anerkennt und auch mit unserer Distributionspolitik übereinstimmt." Fündig wurde man schließlich bei Cosmopolitan Cosmetics.

Den neuen Damenduft kreierte Daphne Bugey, eine junge Parfümeurin. "Uns ging es darum, dass alle Werte, die die Marke verkörpert, auch im Parfum wiedergefunden werden können: Eleganz, Design, Qualität der Materialien, Luxus. Und diese junge Parfümeurin hat sofort begriffen, was die Max-Mara-Welt ist", erzählt Maramotti. Elegant, diskret sinnlich und sehr sophisticated kommt "Max Mara" daher, ein strahlender, blumiger Duft: Ingwer und Zitrone in der Kopfnote, Orchidee, weiße Lilie und Magnolie in der Herznote, in der Basis Moschus, exotische Hölzer und Rohrzucker.

Das Parfum wird vor Weihnachten mit einer Pflegelinie ergänzt, die Deo, Bodylotions und Bodywash beinhaltet. Das Besondere daran: In der Körperlinie - so der Wunsch der Maramottis - sollten jene Ingredienzen enthalten sein, die auch für die Modelinie bestimmend sind wie Seide, Baumwolle oder Kaschmir. "Gemeinsam mit den Technikern ist es uns gelungen, Baumwollsamen und Seidenextrakte in die Produkte zu integrieren", erzählt Maramotti, "die sind wie ein zweites Kleid für die Haut".

Im Gegensatz zu vielen anderen Modelabels setzt Max Mara nicht auf große Designernamen - zumindest nicht in der Öffentlichkeit. "Wir haben immer mit Designern mit großem Potenzial zusammengearbeitet", erzählt Maria Ludovica, "aber die waren am Anfang ihrer Karrieren, wie damals Karl Lagerfeld oder Dolce & Gabbana." Derzeit ist ein Team für das Design der Kollektionen zuständig, "da sind große Talente darunter, Namen, die sicherlich einmal berühmt werden, aber jetzt stehen sie noch am Beginn."

Eleganz, Femininität und der Respekt gegenüber der Frau, so die Tochter des Firmengründers, seien von Beginn an die Grundphilosophie des Hauses gewesen. "Davon ausgehend haben wir in über 50 Jahren versucht, die sich entwickelnden Bedürfnisse der Frauen zu studieren und für sie Kleidung zu entwerfen." Die eminenten Veränderungen im Lebensstil der Frauen in jenen fünf Dekaden hätten sich, so Maramotti, außer im Bereich der Schnittführung vor allem am Materialsektor widergespiegelt.

"Wir entwerfen zum Beispiel Mäntel für Frauen, die viel arbeiten und reisen und sich trotzdem den ganzen Tag lang elegant fühlen wollen." Vor zehn Jahren lancierte Max Mara etwa einen Kaschmirmantel mit Teflonbeschichtung, der problemlos auch Regen aushält, mit einem abnehmbaren Pelzkragen, wodurch das gute Stück auch in verschiedenen Klimazonen tragbar wird.

In den fünf Jahrzehnten seit der Gründung ist aber auch das Angebotsspektrum ordentlich angewachsen. Die Max-Mara-Gruppe entwirft heute 29 Kollektionen im Bereich Mode und ist in 90 Länder weltweit vertreten. (DERSTANDARD/rondo/mw/3/09/04)