Publikum war vorhanden,

es war ja nicht nur eine Livesendung, sondern eben auch ein "Livepublikum", wie der ORF zuvor mehrmals betont hatte. "Livepublikum" also zu Gast bei ORF-Chefredakteur Werner Mück, der am Dienstagabend mit dem grünen Bundesvorsitzenden Alexander Van der Bellen sommerlich plauderte. Das "Livepublikum" konnte man auch ganz kurz sehen, aber wenn Chefredakteur Mück nicht mehrmals darauf verwiesen hätte, dass etwa auch ein Frächter in diesem säße, man hätte es glatt wieder vergessen können.

Foto: ORF/Milenko Badzic

Fragen durfte es entgegen dem ursprünglichen Konzept

nämlich doch keine stellen, da vertraute man auf zuvor aufgenommene Befragungen auf der Straße, die ergeben keine unliebsamen Überraschungen.

Foto: ORF/Milenko Badzic

Quasi auch live dabei,

aber nur vor den Fernsehgeräten, waren laut ORF immerhin durchschnittlich 435.000 Zuschauer. Der Spitzenwert betrug 541.000.

Foto: ORF/Milenko Badzic

Diese Zuschauer vor den Fernsehgeräten

konnten gemeinsam mit dem "Livepublikum" verfolgen, wie Chefredakteur Mück sich abmühte, die zuvor angekündigten "kritischen Fragen" zu stellen. So kritisch waren die Fragen dann aber doch nicht, und auch der grüne Professor war zwar freundlich wie immer, aber ein bisschen langsam unterwegs, da kam schon ein bisschen Langeweile auf. Löblich in diesem Zusammenhang ist der eingeblendete Countdown, mit dem bis zum Ende der Sendung heruntergezählt wurde: Die Zeit verging zwar langsam, aber sie verging sichtlich. (völ/DER STANDARD, Printausgabe, 2.9.2004)

Foto: ORF/Milenko Badzic