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Demonstration muslimischer Frauen in Marseilles gegen das französische Kopftuchverbot in öffentlichen Schulen.
Foto: APA/epa/Eric Tschaen
Für mehr Gelassenheit im Umgang mit Kopftuch tragenden muslimischen Frauen tritt die deutsche Religionsphilosophin und Theologin Prof.in Dr.in Hanna Barbara Gerl-Falkovitz ein. Denn das islamische, ebenso wie das früher bei uns gebräuchliche Kopftuch sei keineswegs nur ein Ausdruck der Unterdrückung, sondern vielmehr auch ein mögliches Symbol für die Würde der Frau.

Dialog, um Motive zu verstehen

Bei der derzeit in Südtirol unter dem Motto "Europa-Zusammen-Leben" stattfindenden Sommerstudientagung der Katholischen Frauenbewegung Österreichs ermunterte Gerl-Falkovitz die Teilnehmerinnen zum Gespräch mit muslimischen Frauen, um besser die Motive der anderen zu verstehen und Ängste abzubauen. Der Dialog über Religionsgrenzen hinweg müsse von einem Punkt ausgehen, der für alle Gesprächsteilnehmerinnen vertretbar sei. Nicht Bekehrung, sondern "Wahrheitsfindung im Lichte Christi" müsse das Ziel sein.

"Es geht nicht darum, recht haben zu wollen, sondern eine Sache aufzuhellen", betonte sie in ihrem Referat in Oberbozen am Dienstag. "Ein Gespräch mit anderen Religionen ist dann fruchtbar, wenn ich versuche, das Gesagte in das Licht Christi zu tauchen, den darin enthaltenen Wahrheitsanspruch für mich selbst zu erfassen". So könne man auch im konkreten Leben u.a. einen Schleier tolerieren, denn - so Gerl-Falkovitz - "wer bin ich, dass ich dagegen wäre? Im Lichte Christi kann ich eine gewisse Gelassenheit zeigen".

Allerdings gäbe es Positionen, die man nicht hinnehmen könne, auch wenn sie verständlich gemacht wurden. So müsste "man auch im Lichte Christi z. B. Menschenopfer oder Diskriminierung von Frauen verhindern". (red)