London - Der von den USA als Terrorverdächtiger gesuchte radikalislamische Geistliche Abu Hamza ist aus britischer Haft entlassen worden. In Erwartung einer Entscheidung über seine Auslieferung an die USA bleibe er aber im Gefängnis, teilte die britische Polizei am frühen Mittwochmorgen in London mit. Ohne Abu Hamsa beim Namen zu nennen, hieß es, die Haft gegen einen 47 Jahre alten Mann sei aufgehoben worden, der wegen des Verdachts der Vorbereitung terroristischer Anschläge inhaftiert gewesen sei.

Abu Hamza, der aufgrund eines US-Auslieferungsgesuchs im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh bei London einsitzt, war am vergangenen Donnerstag nach den britischen Anti-Terror-Gesetzen auch wegen des Verdachts der Vorbereitung von Anschlägen in Großbritannien festgenommen worden. Die Polizei betonte, die Festnahme sei unabhängig von dem US-Auslieferungsgesuch erfolgt. Die britische Polizei hatte den wegen seiner Hasspredigten gegen die USA und Israel bekannten Imam im Mai in seinem Haus im Westen Londons festgenommen.

In den USA liegt gegen den Geistlichen, der wegen eines fehlenden Auges und eines Metallhakens als Handersatz ein auffälliges Äußeres hat, eine Anklageschrift mit insgesamt elf Punkten vor, darunter Unterstützung des Terrornetzwerkes El Kaida. US-Justizminister John Ashcroft hatte erklärt, Abu Hamza solle wegen Terrorvorwürfen der Prozess gemacht werden. Wegen der Entführung westlicher Touristen im Jemen 1998, die mit dem Tod von vier Geiseln endete, drohe ihm die Todesstrafe.(APA)