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Cikel (im Bild unter Kenji Inoue) hart im Nehmen: "Ich muss mir das anschauen lassen, vielleicht ist eine Rippe gebrochen."

Foto: REUTERS/Issei Kato
Athen - Freistil-Ringer Lubos Cikel hat den Einzug ins olympische Semifinale der 60-kg-Kategorie verpasst. Der 28-Jährige unterlag am Samstag Abend in Athen dem Japaner Kenji Inoue durch Abbruch des Kampfes 19 Sekunden vor der Zeit mit 0:4 nach Kampf-Punkten. Cikel wurde im Vierer-Pool F Dritter, der Koreaner Jung Young Ho stieg als Gruppen-Sieger ins Semifinale auf. Cikels AC-Wals-Klubkollege Radovan Valach war schon am Vormittag in der 96-kg-Klasse ausgeschieden.

"Die Chance seines Lebens"

Cikel war gegen den flinken Inoue auf verlorenem Posten. Vier der sechs Kampfminuten hielt der ÖARV-Athlet das Duell noch offen, doch dann punktete der Asiate nach Belieben. Bei einem Stand von 13:0 wurde der Vergleich Reglement konform vorzeitig abgebrochen, da der Unterschied mehr als zehn Punkte betragen hat. ÖARV-Nationaltrainer Milan Revicky war sichtlich enttäuscht: "Schade, das war die Chance seines Lebens. Doch Lubos hat heute trotzdem Weltklasse-Leistungen geboten."

Schon sein Auftakt-Kampf gegen Jung war eng verlaufen, den entscheidenden Gegenpunkt musste Cikel erst zehn Sekunden vor Schluss hinnehmen. Dabei erlitt der gebürtige Slowake eine schmerzhafte Verletzung. "Ich muss mir das anschauen lassen, vielleicht ist eine Rippe gebrochen", meinte Cikel. Die Schmerzen waren so groß, dass er zu dem Kampf gegen den für den Pool-Sieg favorisierten Usbeken Damir Sakartdinow gar nicht antreten wollte. Revicky erinnerte ihn aber an die einzigartige Olympia-Chance und Cikel gewann.

Derart engagiert trat der WM-Neunte auch gegen Inoue an. "Aber vielleicht habe ich zu viel riskiert, war ich zu offen. Ich wollte unbedingt einen Punkt." Den holte er zwar nicht, aber durch eine hohe Niederlage von Sakartdinow gegen Jung reichte es doch immerhin noch für den vorletzten Gruppen-Platz. Für Cikel und Valach ist die Saison damit beendet, im nächsten Jahr stehen wieder Europameisterschaften und Weltmeisterschaften auf dem Programm.

Neben Cikel wird auch Valach die internationale Pause benötigen, um seine Verletzungen auszuheilen. "Ich konnte mich dadurch auch nicht richtig vorbereiten", erklärte der 28-Jährige. In seinem ersten Kampf war Valach gegen den äußerst engagiert agierenden US-Amerikaner Daniel Cormier zu passiv und ging nach technischen Punkten unter. Gegen den Polen Bartlomiej Bartnicki gab es mit 1:4 immerhin einen Ehrenpunkt. Cormier gewann die Gruppe und stieg in das am Sonntag ausgetragene Semifinale auf. (APA)