Die japanische Wettbewerbs- und Handelsbehörde JFTC vermutet eine Behinderung des fairen Wettbewerbs beim Musik-Download auf Mobiltelefone. Die Behörde hat eine Untersuchung gegen zehn Musikunternehmen eingeleitet, darunter auch die Labels Sony Music, Universal Music und EMI. Die betroffenen Musikunternehmen haben Lizenzverträge zum Vertrieb von Mobile Music (Klingeltöne, etc.) ausschließlich mit dem Unternehmen Label Mobile abgeschlossen, an dem alle zehn Musikunternehmen beteiligt sind. Darin sieht die Behörde eine Behinderung des Wettbewerbs und die Bildung eines Quasi-Monopols, berichtet die Financial Times (FT).

Label Mobile ist vor etwa zwei Jahren gegründet worden und hält inzwischen einen geschätzten Marktanteil von 50 Prozent bei Musik-Downloads via Handy. Ziel der Unternehmensgründung war aus Sicht der Musiklabels, eine Alternative zu den populären Melodien für Handys anzubieten. Für Melodien, die unter anderem auch auf Popsongs basieren, müssen keine Lizenzgebühren direkt an Labels und Künstler bezahlt werden, sondern nur eine geringe Abgabe an die Copyright-Vereinigung JASRAC. Für digitale Musik wie sie Label Mobile verkauft muss jedoch direkt an die Labels gezahlt werden. Außerdem sei diese Gebühr von den Labels auch relativ hoch angesetzt.

Der Download von Songs auf Mobiltelefone ist in Japan seit 2002 beim zweitgrößten Mobilfunkanbieter KDDI möglich. Im vergangenen Jahr war der Markt geschätzte 20 Mrd. Yen (rund 151 Mio. Euro) schwer und er wächst nach wie vor rasant. Die Musikindustrie will den Song-Download naturgemäß fördern, weil das Geschäft mit Melodien meist japanische Karaoke-Unternehmen machen. (pte)