Spam-Mails mit kinderpornografischen Angeboten haben in den vergangenen vier Monaten stark zugenommen. Zuvor stammten lediglich fünf Prozent der Hinweise auf Kinderpornografie, die bei der Wirtschaftsinitiative "no abuse in internet" (naiin) eingegangen waren, aus so genannten Spams, während es in den vergangenen Monaten bis zu 60 Prozent waren. Die Initiative warnt davor, derartige Emails zu öffnen, denn dadurch "können sich die Nutzer bereits strafbar machen", meinte naiin-Jurist Sven Peitzner am Mittwoch in einer Aussendung.

Geschäfte

"Das Geschäft mit Kinderpornografie scheint nun auch für Spammer zunehmend attraktiv zu werden. Keine Frage: Die Umsätze, die mit dem weltweiten Kinderporno-Handel erzielt werden, sind nach Schätzungen der UNO vergleichbar mit denen des illegalen Waffenhandels", erklärte Dennis Grabowski, Leiter der naiin-Meldestelle "netwatch".

Zufallsfunde

Bisher handelte es sich bei Kinderporno-Funden im Internet eher um Zufallsfunde, während die Nutzer - auch ungewollt - heute Kinderpornografie schon frei Haus erhalten. Es sei "dringend davon abzuraten, die Links in diesen E-Mails zu betätigen. Denn sobald sich die Website mit den dort auffindbaren kinderpornografischen Bilddateien lädt, können sich Nutzer bereits strafbar machen", warnte naiin-Jurist Sven Peitzner. Die Bilddateien würden nämlich automatisch auf den Rechnern abgelegt, wodurch sich der Nutzer im Besitz kinderpornografischer Schriften befände.

Löschen oder zur Anzeige bringen

Betroffene sollten die E-Mails entweder sofort ungelesen löschen oder aber bei der nächsten Polizeidienststelle zur Anzeige bringen. Hinweise nimmt aber auch die naiin-Meldestelle "netwatch" entgegen, die im Internet unter der Adresse www.naiin.org/de erreichbar ist.

Die Initiative wurde im August 2000 gegründet, Schirmherr ist der aus Österreich stammende, ehemalige Chef des TV-Privatsenders RTL, Helmut Thoma. Seit November 2000 unterhält naiin die Meldestelle "netwatch". (APA)