Handicap Kleidungsvorschriften
Vorerst liegt keine Statistik zum Frauenanteil bei den Teams aus islamischen Ländern vor. Aber auch Länder wie Kuwait, Saudi-Arabien, Iran und Bahrain hatten trotz massiver Widerstände fundamentalistischer Gruppen Sportlerinnen nach Athen geschickt. Für die iranische Pistolenschützin Nasim Hassan Poor stellte dabei der religiöse Zwang zur völligen Bedeckung ihres Körpers kein praktisches Problem dar.
Sprinterinnen wie Robina Muqimyar oder die noch langsamere Fartun Abukar Omar aus Somalia dagegen beugten sich den strengen Kleidungsvorschriften, obwohl Kopftuch und flatternde Ganzkörper-Bekleidung ein erhebliches zusätzliches Handicap gegenüber ihren Konkurrentinnen im hautengen Mini-Dress sind.
Frauenanteil
44 Prozent der insgesamt knapp 11.000 Olympia-TeilnehmerInnen in Griechenlands Hauptstadt waren Frauen. Als die modernen Spiele 1896 an gleicher Stätte wieder neu begannen, waren Frauen wie in der Antike noch komplett ausgeschlossen. Die Zeiten haben sich geändert. "Wir werden bald die 50 Prozent geschafft haben", sagt IOC-Präsident Jacques Rogge. Im Vergleich zu Sydney 2000 hat sich auch die Zahl von damals neun Ländern ohne weibliche Athleten vermindert.
Hartes Training
Das IOC gab dem 1999 unter dem Taliban-Regime vom internationalen Sport ausgeschlossenen Afghanistan die Startgenehmigung für Athen nur unter der Bedingung, dass auch Frauen zum Team gehören. Das hat Robina Muqimyar ins Olympiastadion gebracht, die daheim in der Hauptstadt Kabul nicht über Laufschuhe verfügte, nicht zusammen mit Männern und nie in Anwesenheit von Zuschauern trainieren durfte.