IKEA baut aus in Österreich. Demnächst soll die dritte Filiale in Auhof eröffnet werden.

Foto: IKEA
Wien - Die österreichische Niederlassung des schwedischen Möbelhändlers Ikea hat im Geschäftsjahr 2003/2004 (Ende: August 2004) den Umsatz um 16,6 auf 407 Mio. Euro gesteigert. Ohne den neuen Standort Salzburg sei der Umsatz um sechs Prozent gewachsen. Insgesamt kamen 10,2 Mio. Kunden in die sechs Ikea-Standorte, die Hälfte davon seien auch Käufer gewesen, erklärte am Dienstag Österreich-Chef Urs Meier vor Journalisten. Dies sei ein Käuferplus von 20,5 Prozent. Mit einer Gesamtverkaufsfläche von gut 90.000 Quadratmetern habe man einen Marktanteil von zehn Prozent.

Durch eine durchschnittliche Preissenkung von fünf Prozent im neuen Geschäftsjahr will Meier weiter punkten, 20 Mio. Euro will man dafür locker machen. Für 2004/2005 wird ein Umsatz von 444 Mio. Euro erwartet, insbesondere der Bereich Betten soll anziehen. Außerdem setzt Ikea auf den Trend hin zu "Country-Möbeln". Das Büromöbelgeschäft sei eine Zeit lang rückläufig gewesen, dafür habe der Bereich Wohnzimmer stärker angezogen.

Haid wird ersetzt

Im Mai 2005 will Meier das Möbelhaus in Haid durch ein neues ersetzt haben, 50,8 Mio. Euro lassen sich das die Schweden kosten. 70 neue Mitarbeiter sollen für die 18.500 Quadratmeter Verkaufsfläche hinzukommen. Alleine das Restaurant soll 485 Sitzplätze haben. Insgesamt hat Ikea Österreich nach Eigenangaben derzeit 2.100 Beschäftigte. In Wien sollen die beiden Standorte Vösendorf und Wien Nord um den Standort Auhof erweitert werden, derzeit sei man aber noch in der Bauplanung. Mit einem Umsatz von 4.681 Euro pro Quadratmeter liege man klar über dem heimischen Branchendurchschnitt von 1.552 Euro.

"Angesichts der anhaltend schlechten Situation auf dem heimischen Möbelmarkt ist das Geschäftsergebnis ein Riesenerfolg", erklärte Meier und spielte damit auf das Minus des Möbelfachhandels von 1,8 Prozent im Jahr 2002 an. Der Umsatz bei Möbeln und Heimtextilien sei in der gesamten Branche mit 3,94 Mrd. Euro 2003 um 1,3 Prozent gegenüber 2002 zurückgegangen. Heuer hätte sich jedoch der Möbelhandel "leicht erholt".

Für Sonntagsöffnung

Einmal mehr machte sich Meier für die Sonntagsöffnung und verlängerte Öffnungszeiten stark. In Vösendorf habe man an den beiden Tagen mit länger geöffnetem Geschäft ein Umsatzplus von 35 Prozent verzeichnet. Am Abend würden vor allem Doppelverdiener ohne Kinder einkaufen, deren größtes Interesse gelte Kompletteinrichtungen, so der hiesige Ikea-Chef. Laut eigenen Untersuchungen würden 66 Prozent der Ikea-Besucher gerne am Sonntag einkaufen. In Schweden, das als sehr familienfreundliches Land gilt, werde bereits seit über 30 Jahren am Sonntag und an Feiertagen geöffnet.

Die Zahl der österreichischen Möbelhäuser und Geschäfte sank 2003 um 6,2 Prozent auf 2.610, obwohl die Verkaufsfläche neuerlich um 1,8 Prozent auf insgesamt 2,5 Mio. Quadratmeter gestiegen ist, nicht zuletzt weil die großen drei (Leiner/kika, Lutz, Ikea) ihre bestehenden Häuser erweitern. Eine signifikante Belebung des Möbelmarktes kann frühestens für das Ende 2004, möglicherweise auch erst für das Jahr 2005 erwartet werden, so die RegioPlan consulting vor zwei Wochen. Die Hoffnungen der Branche ruhen dabei auf dem Trend zu komfortablen Möbeln und der steigenden Zahl der privaten Haushalte sowie kürzer werdenden Einrichtungsrhythmen.(APA)