Telekom
Pressestimmen aus der Schweiz zum geplatzten Telekom/Swisscom-Deal
Kommentare von "Swisscom zum Glück gezwungen" bis "Fusions-Desaster der Sonderklasse"
Die "Neue Luzerner Zeitung" hält es nicht für angebracht, wegen
des Platzens Deals "eine Träne zu vergießen." "Denn die Risiken wären
größer gewesen als die Chancen." Nicht nur dass der Schweizer
Marktführer in der Vergangenheit keine glückliche Hand im Ausland
gehabt hätte. Die Swisscom hätte auch sehr viel Energie aufwenden
müssen, um den erbitterten Widerstand von Politik und Gewerkschaften
in Österreich zu überwinden. Ihre Energien sollte das Unternehmen
aber besser in der Schweiz einsetzen, heißt es weiter.
"Der Bund" meint, dass die österreichischen Politiker mit ihrem
gestrigen Nein den Swisscom-Chef Jens Alder zu seinen Glück gezwungen
haben. Alder habe den Widerstand der österreichischen Politiker und
Gewerkschaften unterschätzt. Streiks hätten nicht nur die Gewinne der
Telekom Austria dahin schmelzen lassen, sondern auch die
Swisscom-Konzernspitze wochenlang beschäftigt. "Das Image der
Swisscom hätte gelitten", heißt es weiter.
Die "Südostschweiz" titelt "Fusions-Desaster der Sonderklasse".
Als Hauptverantwortlichen macht die Zeitung den österreichischen
Finanzminister Karl-Heinz Grasser aus. "In der Tat ist die
gescheiterte Telekom-Fusion schon das zweite große Fiasko in der
Privatisierungspolitik des vom Haider ins Schüssel-Lager
übergelaufenen 'Wunderknaben'", heißt es weiter. Die Swisscom hätte
gewarnt sein sollen - immerhin habe sie in Österreich schon einmal
viel Geld verloren. "Dieses Mal auch ihr Gesicht." (APA)