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Foto:APA/Collsioo
Oslo - Die skandinavische Fluggesellschaft SAS führt nach einem Pressebericht auf Europa-Strecken eine dritte Klasse ein. Dabei sollten ab Herbst die Sitzplätze im hinteren Teil der Maschinen als Billigtickets verkauft werden, berichtete die Wirtschaftszeitung "Dagens Naeringsliv" am Dienstag unter Berufung auf interne Planungen der Airline.

Erneut Vorreiter

Der Mittelbereich wird demnach für Passagiere der Economy-Klasse reserviert sein, im vordernen Bereich befinde sich wie üblich die Business-Class. Mit der Einführung einer dritten Klasse wäre die SAS erneut Vorreiter in der Branche: Schon 1952 hatte die Airline als erste Gesellschaft der Welt eine preisgünstigere Touristenklasse eingeführt.

Die neue Einteilung gelte für alle Flüge in Europa mit Ausnahme von Verbindungen innerhalb Skandinaviens und nach Südeuropa, berichtete die Zeitung aus einem Schreiben von Petter Jansen, dem Präsidenten der norwegischen Konzerntochter SAS Braathens. Am 23. August solle die Änderung mit einer simultanen Pressekonferenz in Oslo, Stockholm und Kopenhagen bekannt gegeben werden.

Drei Hauptsegmente

Ein SAS-Sprecher sagte, dass für Montag eine Pressekonferenz geplant sei, wollte Details aus dem Bericht aber nicht kommentieren. Er bestätigte aber, dass das Unternehmen eine Neuorientierung bei den Kundengruppen plane. "Wir haben bereits nach einer detaillierten Marktstudie gesagt, dass wir klar drei Hauptsegmente sehen", sagte SAS-Sprecher Simen Revold. Danach gibt es die Gruppe der preissensiblen Passagiere, diejenigen, die preissensibel seien, aber auch auf andere Faktoren wie Flugzeiten oder -frequenzen Wert legten sowie Fluggäste, die das gesamte Service-Spektrum wollten. "Das stellen wir bei der Neudefinition unseres Angebots natürlich in Rechnung."

Die 1946 als Konsortium der nationalen Fluggesellschaften Dänemarks, Norwegens und Schwedens entstandene SAS steckt seit 2001 in einer schweren Krise. Im zweiten Quartal 2004 konnte das Unternehmen zwar einen Nettogewinn von 98 Mio. schwedische Kronen (10,61 Mio. Euro) ausweisen; mittlerweile geht die SAS-Führung aber nicht mehr davon aus, wie zunächst angestrebt auch im Gesamtjahr schwarze Zahlen zu schreiben. (APA)