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Dell-Zentrale in Round Rock, Texas

Foto: EPA
New York - Dank einer gestiegenen Nachfrage nach PCs und Servern hat der weltweit größte PC-Hersteller Dell seinen Gewinn im zweiten Quartal deutlich gesteigert und einen optimistischen Ausblick gegeben. Während Dells Rivale Hewlett-Packard (HP) am Donnerstag mit seiner Quartalsbilanz enttäuscht und für das laufende Quartal einen schwachen Ausblick gegeben hatte, erwartet Dell für sein drittes Quartal einen Gewinn über den bisherigen Erwartungen der Analysten. Der Aktienkurs des Unternehmens aus dem texanischen Round Rock stieg nachbörslich um 2,9 Prozent auf 34,08 Dollar (27,81 Euro). Analysten sagten, von den Dell-Zahlen könnten auch andere Technologie-Werte profitieren.

Nettogewinn stieg um 29 Prozent

Nach den am Donnerstag nach Börsenschluss vorgelegten Zahlen stieg der Nettogewinn Dells im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent auf 799 Mio. Dollar oder 31 Cent je Aktie. Damit traf Dell die Erwartungen von Analysten. Der Umsatz stieg um 20 Prozent auf 11,71 Mrd. Dollar. Für das dritte Quartal rechnet Dell mit einem Gewinn von 33 Cent je Aktie bei einem Umsatz von rund 12,5 Mrd. Dollar. Analysten hatten bisher für diesen Zeitraum im Durchschnitt mit einem Gewinn je Aktie von 32 Cent und einem Umsatz von 12,47 Mrd. Dollar gerechnet.

"Die Zahlen sind gut, sowohl in der Ausführung als auch im Hinblick auf das dritte Quartal", sagte Ali Irani von CIBC World Markets. Die Zahlen könnten Technologieaktien zu einer Atempause verhelfen, fügte er hinzu. Marty Shagrin von Victoria Capital verwies auf die gesunkenen Preise für PC-Komponenten, die Dell an seine Kunden weitergeben könne. Dell werde HP Marktanteile abnehmen, sagte er. Zugute kommt dem Unternehmen, dass es im Gegensatz zu Konkurrenten seine Produkte direkt an die Kunden vertreibt und nicht über Zwischenhändler, so dass niedrigere Kosten stärker als bei Rivalen an die Abnehmer weitergegeben werden können. Dell hat in der Vergangenheit mit einer aggressiven Preispolitik seine Marktanteile ausgebaut.

Branchen Primus

Das Unternehmen lieferte im Schnitt 19 Prozent mehr PCs, Notebooks und Server aus als im zweiten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres. Damit wuchs es stärker als der Rest der Computerindustrie und nahm seinen Rivalen Marktanteile ab. Dabei gab es in der Region Europa, Naher Osten und Afrika sogar einen Absatzzuwachs von 30 Prozent. Die europäischen Server-Auslieferungen legten um 44 Prozent und der Speicherumsatz um 60 Prozent zu.

An der Wall Street waren die Dell-Zahlen nach den HP-Daten mit Spannung erwartet worden. Noch vor einem Monat hatte IBM die Erwartungen der Finanzmärkte übertroffen. Danach hatten aber vor allem eingetrübte Ausblicke von Software-Unternehmen für pessimistische Erwartungen der Börsianer gesorgt. (APA/Reuters/dpa)