Moskau - Der Haupteigner des von der Insolvenz bedrohten russischen Ölkonzerns Yukos, die Finanzgruppe Menatep, hat dem Unternehmen einen Kredit von 1,6 Mrd. US-Dollar (1,3 Mrd. Euro) gekündigt.

Das teilte Yukos am Mittwochabend in Moskau mit, worauf die Aktien im nachbörslichen Handel 14 Prozent unter den Vortagsschluss fielen. Trotz der Kündigung des im September 2003 gewährten Exportkredits sei Yukos aber nicht bankrott, sagte Firmensprecher Alexander Schadrin.

Bei Menatep sind die Yukos-Anteile früherer führender Manager wie Michail Chodorkowski und Platon Lebedjew gebündelt. Menatep war zugleich war größter Geldgeber bei dem von der französischen Bank Societe Generale organisierten Kredit. Anfang Juli hatte bereits ein westliches Bankenkonsortium um die Societe Generale einen Kredit von einer Mrd. Dollar gekündigt.

Beide Gläubigergruppen wiesen auf ihr Recht hin, auf Erlöse aus dem Yukos-Ölexport zuzugreifen. Begründet wurde die Kündigung der Kredite jeweils mit der drohenden Insolvenz des Ölkonzerns, der eine Steuerschuld von knapp drei Mrd. Euro nicht zahlen kann. (APA/dpa)