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Foto: Reuters/BOLANTE

Als im Vorjahr die Pisa-Studie deutschen Schülern Defizite in Bezug auf Allgemeinbildung auswies, wurde viel über Schulreform, neue Lernmittel und Wege diskutiert.

Dass junge Deutsche mittlerweile nicht einmal mehr "Bravo" lesen, zeigte nun die neue Show von Sarah Kuttner auf Viva. Die Talkerin, die punkto Frechheit und Charme vieles, was sich sonst quatschend aus den Kanälen quält, um Längen schlägt, beschäftigte sich eine Sendung lang mit dem Thema Tod.

Nun ist das natürlich bei einem Musik- und Jugendsender nicht das vorrangigste aller Themen. Doch immerhin sterben auch Popstars, und da könnte man eigentlich annehmen, dass sich derlei Vorfälle und ihre Umstände selbst bis in die ignoranteste Zielgruppe herumsprechen.

In einem Teil der Show waren auf einer Tafel Bilder von berühmten toten Persönlichkeiten aus Pop, Literatur und Film angebracht, deren Abgänge eher spektakulär ausfielen. Ein 22-Jähriger sollte nun also zwölf Persönlichkeiten jene Bilder zuordnen, auf denen die ihren Tod verursachenden Gegenstände zu sehen waren.

Okay, dass er einen Ast nicht mit Ödön von Horvath in Verbindung bringen konnte - schlimm genug, aber soll sein! Kuttner ist nicht Günther Jauch. Dass es ihm aber nicht möglich war, ein Auto mit James Dean in Verbindung zu bringen, weil er diesen gar nicht kannte, und selbst bei Kurt Cobain und seiner Schrotflinte nicht sattelfest erschien - nun ja, das ließ einen letztlich schon irgendwie kulturpessimistisch zurück. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 9.8.2004)