Die finnische Sängerin Karita Mattila, die in Anwesenheit der momentanen Festspieldirigenten Semyon Bychkov und Donald Runnicles (auch Theatererchef Jürgen Flimm war da) ihr Mozarteum-Auditorium zu Beifallskundgebungen veranlasste, die man jeder der diesjährigen Musiktheaterpremieren gewünscht hätte, hat zweifellos gesiegt.
Man wird nicht sagen können, dass sie es sich leicht gemacht hätte. Ganze drei Kleider wurden an diesem heißen Abend verbraucht, und von Schonung im vokalen Bereich kann zweifellos auch keine Rede sein. Dies allerdings war genau das Problem. Als gelte es, die Felsenreitschule zu beschallen, suchte Mattila ihr Heil in einer Lautstärke, die nicht selten ziemlich unpassend wirkte. Und umso frappanter war diese Hingabe an die Dezibel-Götter, als das musikalische Material eine solche zumeist ja gar nicht erforderte.
Henri Duparcs Miniaturen sind voll der filigranen Zwischentöne. Bei Mattila liefen sie jedoch immer auf einen lärmenden Höhepunkt zu. Und das klang bisweilen auch noch allzu vibrato-selig und schließlich eigentlich so, als würde jemand durch eine poetisch anmutende Landschaft mit einem lärmenden Traktor rasen.