Ja, es gibt einen Unterschied.

Einen spürbaren: Der Brabus mit 101 PS ist natürlich stärker und schneller, auch optisch gibt es ein paar Ecken und Kanten, die diese Sportlichkeit mehr betonen, als das beim normalen Roadster der Fall ist. Der Unterschied schlägt sich allerdings auch recht deutlich im Preis nieder.

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Und zwar so sehr,

dass man sich ernsthaft fragt, ob der Mehrgewinn an Leistung und damit an Fahrspaß den höheren Kaufpreis tatsächlich rechtfertigen kann. Der kleine Smart Roadster ist ab 16.125 Euro zu haben, was fast nach einem Schnäppchen klingt, ...

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... den Brabus

gibt es dagegen erst ab ausgewachsenen 27.287 Euro.

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Und Spaß

macht der kleine Smart Roadster mit den vermeintlich zierlichen 61 PS auch. Es ist ein Fahrerauto, dem die automatische Gangschaltung zwar gelegentlich im Weg steht, aber wo alles sehr direkt abgeht und man die Straße und die Kurven mit dem Hintern erfühlen kann. Verstärkt wird dieses Abtasten der Unterlage auch noch durch das enge Cockpit und die tiefe Sitzposition. Bis zu 100 km/h dauert es 15,5 Sekunden.

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Die Höchstgeschwindigkeit

mit 160 km/h wäre in Österreich nur ganz bisserl illegal. Das sind keine überragenden Werte für ein Sportauto, aber weil der Smart so klein und leicht (790 kg) und direkt ist, macht das dennoch eine Menge Spaß, weil man sich diese Werte eben auch erfahren muss - subjektiv kommt man sich ohnedies viel besser vor.

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Die Tiptronic-Automatik

kann man auch manuell schalten, was man bestenfalls auf kurvigen Bergstraßen tun würde, sonst gewöhnt man sich lieber kopfnickend an die Eigenheiten des automatischen Gängewechselns.

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Das Auto

hat seinen eigenen Plan, manuell würde man einen Tick früher oder später schalten, aber das lässt man der Bequemlichkeit halber bald sein und fügt sich - eben kopfnickend. Denn im Schaltvorgang liegt jedes Mal eine kleine Pause vergraben, die den Vorwärtsfluss unterbricht und dafür sorgt, dass wir die Verzögerung körperlich zur Kenntnis nehmen.

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Auch beim aufgemotzten Brabus

funktioniert die Schaltung nach diesem Prinzip, allerdings doch schneller und strenger. Dem Vorwärtsdrang, der diesem Auto auch optisch mit allerlei Details vorgegeben ist, wird mit einem späteren Schaltzeitpunkt Rechnung getragen, das heißt, wir sind prinzipiell mit höherer Drehzahl unterwegs.

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Und prinzipiell rasanter:

Die 100 km/h sind in zehn Sekunden erreicht, die Spitze liegt bei 190 km/h. Lauter ist er auch: Ein kerniges Röhren dringt aus der Auspuffanlage.

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Beide

sind sie keine Urlaubsautos, sondern Ausflugsautos. Einer hatte ein Stoffverdeck, das sich nach Knopfdruck unter die Heckklappe trollt (handlich, schnell, auch während das Fahrzeug schon anrollt). Der andere ein Hardtop. Okay, für den Winter sicher in Ordnung. Aber wer braucht einen Smart Roadster im Winter?

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Das Hardtop

ist ein Puzzle, mit einem Hebel da, einem Stahldorn dort zum Einfädeln in die A-Säule und so weiter. Und die Gummidichtungen, die an den Verbindungen der einzelnen Dachteile angebracht sind, schwärzen die Finger. Sodass der Filz, der den Himmel des Daches abdeckt, voll mit schwarzen Abdrücken ist. Sehr schlau. Verbesserungswürdig, wie man in diesen Fällen sagt.

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Resümee:

Will man mit dem Smart Roadster nicht nur nett Kurven fahren am Wochenende, auf dem Weg zum Badesee, sondern auch ein bisserl angeben (ist ja erlaubt), dann sei die Brabus-Version angeraten (angeben kostet halt, ist ja bei Uhren, Zigarren und Wein nicht anders).

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Will man nur

das Gokart-hafte Feeling des putzigen Mittelmotorsportlers mit dem neckischen Pfeifen des Turboauslassventils haben, reicht auch die kleine Version. Übrigens: In der Mitte gibt's noch einen mit 82 PS. (Leo Szemeliker, Michael Völker, AUTOMOBIL, 6.8.2004)

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Smart

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