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In Schokolade stecken nicht nur viele Kalorien, sondern auch Stoffe, die die Haut pflegen. Eine süße Beauty-Anwendung bringt neuerdings die Schokoladenseite von Wellness-Urlaubern zum Vorschein.

"Die Kundin oder der Kunde liegt auf weichen Fliestüchern und wird mit warmer Schokolade eingestrichen", schildert Petra Müller, Diplomkosmetikerin im Familienhotel Erika in Kitzbühel in Tirol. "Das Ziel ist, trockene Haut intensiv zu nähren. Bei anderen Körperbehandlungen wie Cleopatra- oder Nachtkerzenölpackungen wird vor allem Feuchtigkeit, mit der Schokobehandlung wird viel Fett zugeführt."

Danach ruht der Hotelgast fein in Flies verpackt etwa 20 Minuten in einer speziellen Wasserliege, ehe die Schokolade sanft abgeduscht wird. Was da durch den Abfluss entschwindet, wäre essbar, sagt Petra Müller. Es würde allerdings nicht so gut schmecken wie eine Tafel Schokolade: "Die Packung besteht aus Kakaobutter und Kakao. Aber der Zucker fehlt." Für nicht ganz so trockene Haut könne die Mixtur durch die Zugabe von Milch etwas weniger reichhaltig gemacht werden. Kurzum: "Ein echtes Naturprodukt."

Auch die Masseur- und Energiearbeiterin Karin Jakober setzt im Romantikhotel Zell am See im Salzburger Land auf die duftendste Versuchung, seit es Wellnessanwendungen gibt: "Steinölpackungen riechen nicht sehr angenehm. Die Schokolade duftet gut und ist sogar besser rückfettend." Selbst Menschen mit Problemhaut wie Neurodermitiker könnten profitieren.

Zur Erhaltung der Schutzfunktionen der Haut und gegen Faltenbildung bietet das Kärntner Kurzentrum Bad Eisenkappel das Schokoladebad an. "Durch die Wirkstoffe der Schokolade, die Wärmeeinwirkung und durch Massage beim Abduschen kann außerdem eine Anti-Cellulite-Wirkung erzielt werden", sagt Kosmetikerin Nina Sabitzer.

In allen drei Hotels wird das heiße Schoko-Treatment erst seit kurzer Zeit angeboten, mit großem Erfolg, wie versichert wird. Vor allem Frauen habe es die duftende Wellnessbehandlung angetan. Heißhungerattacken rufe die Verwöhnpackung keine hervor, betonten alle drei Expertinnen: "Das ist, wie wenn Sie den ganzen Tag Kekse und Kuchen backen. Da haben Sie dann auch keine Lust mehr auf Süßes", meint Petra Müller. So gesehen werde noch einen netter Nebeneffekt erzielt, indem die extravagante Pflege die Gier nach Schoko deutlich bremse.

Dank wissenschaftlicher Untersuchungen ist schon länger bekannt, dass Kakao und Schokolade Quellen für so genannte Polyphenole sind. Diese Substanzen gehören zu den Antioxidantien, die "freie Radikale" (die Haut schädigende Sauerstoffverbindungen) binden und unschädlich machen. Außerdem werden ihnen entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkungen zugeschrieben. Als potente Radikalenfänger sollen Kakao-Polyphenole der Hautalterung vorbeugen. Kakao-Proteine regen die Mikrozirkulation der Haut an und sollen Falten glätten. Kakaobutter macht nicht nur raue Haut wieder zart, sie soll auch die Produktion von Kollagen- und Elastinfasern anregen. (apa/red)