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Im zweiten Halbjahr setzt Audi vor allem auf die vor kurzem präsentierte A6-Limousine.

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München - Trotz eines nur marginalen Absatzzuwachses hat die VW-Tochter Audi den Gewinn im ersten Halbjahr 2004 deutlich gesteigert und ihre Jahresprognosen bekräftigt.

"Wir halten an unserem Ziel eines neuen Absatzrekordes im laufenden Jahr trotz sehr labiler Märkte und eines harten Wettbewerbs fest", erklärte Audi-Chef Martin Winterkorn am Dienstag in Ingolstadt. "Die allmähliche Belebung der Nachfrage auf den wichtigsten Automobilmärkten dürfte sich auch im zweiten Halbjahr weiter fortsetzen, wobei für Deutschland keine wesentliche Verbesserung gegenüber dem ersten Halbjahr zu erwarten ist." Für 2004 strebe der Konzern ein "starkes Gesamtergebnis" an. Winterkorn hatte erst vor einer Woche für das Gesamtjahr ein stabiles Ergebnis bei steigendem Umsatz in Aussicht gestellt.

"Ertragsperle" des VW-Konzerns

Die Aktie der Audi-Mutter VW, die über 99 Prozent der Anteile hält, notierte am späten Vormittag mit 34,30 Euro knapp ein Prozent im Plus. Die Wolfsburger hatten wegen des schwachen Dollar-Wechselkurses und Problemen im US-Geschäft für die ersten sechs Monate einen Rückgang des Vorsteuergewinns um gut ein Drittel auf 639 Mio. Euro ausgewiesen. Audi ist seit Jahren eine Ertragsperle des VW-Konzerns - nicht zuletzt, weil die Ingolstädter im Premiumsegment agieren und sich somit besser der insbesondere in den USA anhaltenden Rabattschlacht entziehen können. BMW, einer der schärfsten Audi-Konkurrenten, veröffentlicht seine Zahlen am Mittwoch.

Bereits vor rund zwei Wochen hatte Audi für das erste Halbjahr einen leichten Anstieg der Verkäufe um 0,6 Prozent auf 389.970 Fahrzeuge und damit einen neuen Absatzrekord ausgewiesen. Einschließlich der Audi im Konzern zugeordneten Marke Lamborghini und der italienischen VW-Vertriebsgesellschaft Autogerma sank die Zahl der Auslieferungen aber auf 496.826 (Vorjahr 512.627) Automobile.

Anders als noch vor einem Jahr traf die anhaltende Stärke des Euro den Konzern im ersten Halbjahr kaum. Einflüsse auf Umsatz und Ergebnis seien durch Kurssicherungsgeschäfte, Kostenoptimierungsprogramme und Prozessverbesserungen weitgehend kompensiert worden, hieß es.

Nettogewinn-Plus von 16 Prozent im Halbjahr

Im Halbjahr verbuchte Audi ein operatives Gewinnplus von 9,5 Prozent auf 586 Mio. Euro. Zwar musste der Konzern nach der aktuellen Bewertung seiner Hedging-Geschäfte einen Anstieg nicht liquiditätswirksamer Abschreibungen hinnehmen, so dass das Vorsteuerergebnis mit 502 (2003: 505) Mio. Euro stagnierte. Unter dem Strich profitierten die Ingolstädter aber von einer niedrigeren Steuerlast und steigerten somit den Nettogewinn um gut 16 Prozent auf 336 Mio. Euro. Der Umsatz erreichte mit 12,33 (11,45) Mrd. Euro einen Rekordwert.

Im Geschäftsjahr 2003 hatten die Ingolstädter bei einem Umsatz von 23,41 (Vorjahr 22,60) Mrd. Euro wegen negativer Währungseffekte vor Steuern noch einen Gewinnrückgang von zwölf Prozent auf rund 1,11 Mrd. Euro hinnehmen müssen.

Neuer A3 im Herbst

Im zweiten Halbjahr setzt Audi nun vor allem auf die vor kurzem gestartete A6-Limousine sowie den fünftürigen A3, genannt "Sportback", der im Herbst auf den Markt kommt. Der Konzern habe sich mit beiden Modellen "eine hervorragende Ausgangslage" geschaffen, erklärte Winterkorn. (APA/Reuters)