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Ewald Nowotny

Der neue Chef der Bawag bekommt das HIRN der Woche dafür, dass er in der ärgsten Krise Neukunden für Sparbücher gefunden hat.

Vorschläge für den nächsten Hirn/i? Ein Mail bzw. Posting genügt.

fotos: reuters/prammer standard/cremer

den gesamten Ex-Vorstand der Bawag

Die UserInnen haben entschieden: Der gesamte Ex-Vorstand ist für die Affäre rund um die Gewerkschaftsbank verantwortlich und bekommt somit auch den wohlverdienten HIRNI der Woche. Auf den Plätzen zwei und drei landeten der ÖGB und die SPÖ. Das Endergebnis der Umfrage.

HUBERT GORBACH

Haiders Bananenrepublik-Sager über Slowenien war arg. Noch ärger die Nicht-Verurteilung durch Schüssel mit einem lächerlichen Apfel-Sager. Die ärgste Peinlichkeit hielt jedoch der Vizekanzler in Händen, wie STANDARD-Fotograf Matthias Cremer einfing: Ein Wording zur Verteidigung des BZÖ-Chefs. Da es nicht verlesen wurde, möchten wir im Stil des Wordings Gorbachs "Einschätzung nicht kommentieren, aber" den HIRNI der Woche verleihen wir trotzdem. Welch eine Orangenrepublik!

foto: standard/cremer

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"ARSCHLÖCHER" Italiens

Berlusconis Wahlkampf war gezeichnet von verbalen Entgleisungen von "gekochten Babies" aus China bis zu "Jesus Christus"-Vergleichen. Der Gipfel kam am Schluss: "Ich vertraue der Intelligenz der Italiener und hoffe, dass es wenige Arschlöcher gibt, die für die Linke wählen." Wobei "coglione", ein sehr vulgäres Schimpfwort, eigentlich wörtlich für "Hoden" steht, und mit "Arschlöcher" noch sanft übersetzt ist. Das HIRN der Woche geht an die Leute, die sich als "Arschlöcher" outeten und Schüssels Freund im Kampf gegen die kommunistische Bedrohung nicht wieder wählen werden.

foto: apa/epa/ansa/Alessandro Contaldo

DAS ÖVP-GARTENBUCH

Das Liederbuch war schon arg, aber das Gartenbuch ist der bisherige Höhepunkt der schwarzen Selbstinszenierung. Khol beim Rosen-Schnüffeln und Schüssels Königin der Nacht sind einfach unpackbar! Meinen die das eigentlich ernst? Vermutlich schon. Deshalb gibt es den HIRNI der Woche und schon jetzt eine Umfrage für den nächsten Ratgeber der Volkspartei.

screenshot: derStandard.at

ERWIN JÄGER und DIE GLORREICHEN SIEBEN

Süß: Sieben Kärntner Betriebe haben sich zusammengefunden und über den fair-handelnden Schokoladen-Guru Sepp Zotter eine neue zweisprachige Tafel aufgestellt. Sie enthält viele Zutaten aus dem Kärntner Reindling (Zimt, Rosinen, Nüsse und Rum) und schmeckt mit Sicherheit um Vieles besser als der Schmarrn des Landeshauptmannes. Das HIRN dazu verleihen wir dem Mann, der die Idee hatte: Erwin Jäger, Delikatessen-Händler. Auf den Geschmack gekommen? Hier gibt's den Kärntner Reindling/Koroška pohaca.

foto: zotter

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HARALD VILIMSKY

Kaum macht der Verteidigungsminister einmal ausnahmsweise einen vernünftigen Vorschlag, im Sinne der Gleichstellung der Religionen beim Heer auch Imame antreten zu lassen (wenn schon, denn schon), schon sieht die FPÖ "Minarette" auf den Köpfen der Soldaten wachsen. Für seine Angst vor "Minarett statt Barett" setzen wir dem blauen Generalsekretär den HIRNI der Woche auf, und weisen ihn darauf hin, dass am 1. April der Fasching lange zu Ende ist, was auch für die FPÖ gelten sollte.

Montage: derStandard.at/Fotos: AP/Reuters

AUGUST MURI

Der scheidende Bezirkshauptmann von Völkermarkt bekommt das HIRN der Woche dafür, dass er kurz vor seiner Pension noch einen Entwurf für die Verordnung der Aufstellung zweisprachiger Ortstafeln in Bleiburg und Bleiburg Ebersdorf vorgelegt hat. Sich an die Gesetze zu halten ist für ihn nämlich ganz selbstverständlich, für seinen Landeshauptmann, der die Umsetzung des VfGH-Spruchs weiter verweigert und stattdessen Disziplinarerhebungen gegen unseren Ausgezeichneten einleiten ließ, jedoch nicht.

foto: standard/eggenberger

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SCHÜSSEL, WOLFGANG (ÖVP)

Da staunten wir nicht schlecht, als der Kanzler Gugging als den "spannendsten Vorort Wiens" bezeichnete. Die Gugginger mögen uns verzeihen: Aber spannend ist der Ort für ihn wohl nur deshalb, weil er im tiefschwarzen Niederösterreich und nicht im roten Wien liegt - und weil die Eliteuni, die nun dort hinkommen soll, fest unter der Kontrolle der Regierung und des Landes Niederösterreich stehen wird. Für so viel Eigennutz und so wenig Einsatz für die Zukunft der Wissenschaft in Österreich verleihen wir Wolfgang Schüssel den Hirni der Woche.

APA-FOTO: HANS KLAUS TECHT

Peter Schröcksnadel

Gut, die Dopingtests waren negativ. Der ÖSV-Chef bekommt aber für seinen Auftritt bei der Pressekonferenz zur Affäre trotzdem den HIRNI der Woche. ÖOC-Generalsekretär Jungwirth fühlte sich dabei nicht zu Unrecht an die Löwinger Bühne erinnert. Die PK, bei der auch viele ausländische Journalisten vor Ort waren, wurde nämlich zum Großteil in deutscher Sprache gehalten. Erst am Schluss hatte Schröcksnadel dann noch DAS parat: "We are such a small country to do good doping." Ein Freudscher vielleicht? Egal. Ob ÖSV und ORF Walter Mayer bei den nächsten Olympischen Spielen wieder eine Herberge bieten, bleibt abzuwarten.

montage: derStandard.at

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Richard Bruce Cheney

Vogelgrippe hin oder her: Aber zuerst einen Haufen unschuldiges Federvieh (Bericht über einen Jagdausflug Cheneys im Jahr 2003: 417 Fasane aus Käfighaltung abgeschossen) und dann einen Anwalt zu schießen, ist selbst für einen US-Vizepräsidenten, der in einer Geheimdienst-Affäre unter zunehmendem Druck steht, zuviel.

Dafür und für die gelinde gesagt verwirrende Informationspolitik nach dem Jagdunfall gibt es den HIRNI der Woche.

Tipp: Hier können Sie versuchen, es Herrn Cheney gleichzutun. Waidmanns Heil!

Montage: derStandard.at/Foto: Reuters/Jason Reed

BROUKAL, JOSEF

Äußerst fadenscheinig war das Argument, das der SP-Wissenschaftssprecher gegen Gugging als Standort für die Elite-Uni nun vorgebracht hat. Klar, wenn man eine Eliteuni auf einem Gelände mit Nazi-Vergangenheit bauen will, so kann man zweifellos darüber diskutieren. Nur warum kommen Sie erst dann darauf, wenn die Standortentscheidung gegen den Standort in dem von ihrem Parteikollegen Michael Häupl regierten Wien fällt, Herr Broukal?

foto: standard/cremer

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Norbert Darabos

Klar hat man es nicht leicht als Oppositionspartei, wenn die Regierung den EU-Vorsitz-Bonus samt Mozart-Wolferl mit in den Wahlkampf nehmen wird. Aber welcher Teufel unseren HIRNI der Woche geritten hat, Zahlen über tatverdächtige Ausländer, die im Zuge der Visa-Affäre ins Land gekommen sein sollen, zu präsentieren, wüssten wir gerne.

Dass die "Kronen-Zeitung" (1. Februar, Seite 3) seine Anmerkung, es handle sich um "Tatverdächtige", nicht um "Kriminelle", einfach weglassen wird, war abzusehen. Ob dieses Vorgehen der SPÖ Stimmen bringen wird?

Montage: derStandard.at/Foto: AP

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Sigisbert Dolinschek

Der ehemalige Werkzeugmacher ritt zur Unterstützung des BZÖ-Überlebenskämpfers Haider eine heftige Attacke gegen den Verfassungsgerichtshof, indem er zum Ortstafelspruch meinte: "Unrecht darf nicht mittels eines Urteils zu Recht werden." Später fühlte er sich "nicht ganz korrekt interpretiert" und stellte klar, dass VfGH-Urteile "selbstverständlich zu akzeptieren sind". Trotzdem gibt es den HIRNI der Woche/BUDALO tedna.

Vorschläge für den nächsten Hirn/i? Ein Mail bzw. Posting genügt.

foto: ap

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KÄRNTNER ORTSTAFELSURM

Der HIRNI der Woche geht an den Kärntner Landeshauptmann, der (unter der Duldung von Schüssel) nicht repräsentative Privat-Umfragen in Gemeinden durchführt, statt für die Aufstellung von zweisprachigen Ortstafeln zu sorgen, was schließlich seine Rechtspflicht wäre.

foto: reuters

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Dichand/Schüssel/Cap etc.

Noch vor einer Woche wusste jeder dritte Österreicher nicht, wer am ersten Jänner die EU-Präsidentschaft übernimmt. Dieses Problem dürfte gelöst sein: dank tatkräftiger Unterstützung der Medien, die für eine knackige Schlagzeile (nebenstehender Krone-Titel erschien bevor sich Schüssel offiziell zum Thema äußerte) zur langweiligen Weihnachtszeit immer dankbar sind, ist der österreichische EU-Vorsitz in aller Munde. Auch die Sozialdemokraten spielen mit und fordern, dass die Plakate sofort "aus dem Verkehr gezogen werden", wenn sich auch, so Klubobmann Cap, am Kunstverständnis der SPÖ nichts geändert hat. Dafür gibt es für alle Beteiligten einen HIRNI.

Montage: derStandard.at/Fotos: Reuters

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den "Reformdialog"

Straches ausländerfeindlicher Wahlkampf war erbärmlich. Auf dem gleichen Niveau agiert die Regierung, die in einem "Reformdialog" über die Abschiebung von langzeit- arbeitslosen Ausländern diskutieren will. Während sich die EU überlegt, wie sie künftig Arbeitskräfte ins Land bringt, überlegt der HIRNI der Woche, wie er Menschen hinaus bekommt, statt für genügend Arbeitsplätze zu sorgen. Und alles das nur, weil Haider gegen Strache um das politische Überleben kämpft und die ÖVP sekundiert.
Genieren muss man sich als EU-Präsidentschaftslandbewohner.

foto: reuters/foeger

LIESE PROKOP

Die Innenministerin und die Trägerorganisationen haben in Abwesenheit der Betroffenen zur künftigen Bezahlung von Zivildienern keine brauchbare Lösung gefunden. Der von Prokop initiierte Feldversuch der Abspeisung mit Naturalien zeigt, wie wenig die Zivis dem HIRNI der Woche wert sind. Zwar könnten auch die Trägerorganisationen für ihre Arbeitskräfte mehr locker machen, laut VfGH muss jedoch die Regierung mehr drauf legen. Wir fordern: Kohle statt Leberkäse!

foto: standard/fischer

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DEN STEIRISCHEN LANDTAG

Nach einem entsprechenden Antrag der Grünen sind im steirischen Landtag die Weichen für die Abschaffung der Studiengebühren an den Fachhochschulen des Landes gestellt worden. Auch wenn es noch Zeit braucht, um alternative Finanzierungsmöglichkeiten zu finden, wie Landesrätin Bettina Vollath meint, so gibt es hiermit dennoch das HIRN der Woche für den - in Österreich äußerst selten gewordenen - politischen Willen, den freien Zugang zur Bildung wieder herzustellen.

foto: apa/dpa

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HUBERT GORBACH

Gib Gas, ich will Spaß! dürfte der Lieblingshit des BZÖ-Obmannes in den 80-ern gewesen sein. Für seinen Testversuch, ob es gefährlicher ist, mit 160 als mit 130 gegen die Leitplanken zu knallen, gibt es den HIRNI der Woche. Es wäre an der Zeit, den Verkehrsminister aus dem Verkehr zu ziehen.

foto: apa/schlager

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Das Vatikan-Dokument über Homosexuelle

Schon vor der Veröffentlichung zeichnen wir jenes Kirchenpapier mit dem HIRNI der Woche aus, das praktizierende Homosexuelle vom Priesterseminar und kirchlichen Orden ausschließen wird. Solche Papiere sind es, die Ewald Stadler ganz kirre machen und ihn von seiner Volksanwalts-Tätigkeit abhalten, die er dank Wolfgang Schüssel perverserweise immer noch ausüben darf.
(Bild: Eis-Statue des Papstes)

foto: apa/dpa

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LARCHER, GERARD

Der Hirni der Woche geht dieses Mal wieder nach Frankreich, nämlich an Arbeitsminister Gérard Larcher. Warum? Darum.

Foto: REUTERS/Franck Prevel

ERICH EDER

Der grüne Bezirksrat hat mit seiner Stellungnahme zum Konkordat empörte Reaktionen von Seiten der ÖVP ausgelöst und erhält dafür Hirni und Hirn gleichzeitig: Ersteren, weil man eigentlich wissen könnte, dass die VP-Propagandamaschine für solche Steilvorlagen höchst dankbar ist, letzteren für die Eröffnung einer längst erforderlichen Debatte.

Unser Preisträger dazu: "Wenn das Eintreten für die Menschenrechte ein 'Linksruck' ist, dann vollziehe ich den gerne. Ich fordere Kanzler Schüssel auf, bei seinem nächsten Besuch beim Staatsoberhaupt des Vatikans die Unterzeichnung der Europäischen Menschenrechtskonvention zu verlangen!"

Foto: mediendienst.com

Foto: mediendienst.com

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NICOLAS SARKOZY

Dass der ehrgeizige französische Innenminister Jugendliche als Krebsgeschwüre und Gesindel bezeichnet, ist schon schlimm genug. Sarkozy aber tat dies noch dazu in einer Zeit, als sich der Frust ebendieser Jugendlicher mit aller Wucht auf den Straßen der Pariser "Banlieue" entlud. Markige Sprüche wie diese passen zwar in die politische Linie des konservativen Politikers, der sich mit einer Politik der Null-Toleranz die Mehrheit bei den nächsten Präsidentenwahlen sichern will. Wie wenig diese Politik aber dazu geeignet ist, die Probleme der Jugendlichen in den so genannten "heißen Vierteln" zu lösen, dafür gibt es zur Zeit genug Anschauungsmaterial.

Foto: REUTERS/Charles Platiau

URSULA STENZEL

"Es nimmt einfach alles überhand!" Ursula Stenzel ist schier verzweifelt über den Zustand jenes Bezirkes, den sie neuerdings als Vorsteherin verwalten darf. Sie ortet den totalen Niedergang der Wiener Innenstadt: Die Randzonen würden verslumen, der Bezirk verkomme zum ewigen Rummelplatz. Um Ideen ist sie nicht verlegen: Nachdem sie laut über ein Verbot störender Veranstaltungen am Rathausplatz, Punsch-Ständen und Pantomimen nachgedacht hat, überlegt sie nun ein Alkoholverbot für die Innenstadt. Und den Lautstärkenregler für den "Silvesterpfad". Wir fragen uns: Was kommt als nächstes? Eintrittskarten für die Kärntnerstraße? Egal was: Bitte denken Sie leise, Frau Stenzel.

montage: derStandard.at (Foto: DER STANDARDS/Corn)

JAKOB STEINKOGLER

Der Oberösterreicher absolviert seinen Auslandsdienst in Pakistan bei den "SOS Children's Villages of Pakistan", die verwaisten und in Not geratenen Kindern ein ständiges Zuhause bieten sollen. Nach dem verheerenden Erdbeben wurde sein Auslandsdienst unerwartet zum Katastropheneinsatz. "Es ist viel schlimmer als berichtet", meint er im derStandard.at-Interview. Stellvertretend für alle Helfer verleihen wir ihm das HIRN der Woche. Hier gibt es Spendemöglichkeiten.

Vorschläge für den nächsten Hirn/i? Ein Mail bzw. Posting genügt.
Bisherige Auszeichungen >>>>

montage: derStandard.at

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JÖRG HAIDER

Dass er das noch erleben darf, hätte er wohl selbst nicht gedacht: Der Kärntner Landeshauptmann, das einfache Ex-Parteimitglied, momentan im Übergangsjob als BZÖ-Chef tätig, bekommt das HIRN der Woche, weil er richtig festgestellt hat, dass die Wähler dem BZÖ nicht glauben. Stimmt total! Nicht recht hat er aber mit der Aussage: "Die Leute wissen eben noch nicht, was am BZÖ wirklich dran ist." Sie wissen es nämlich schon. Egal. "Glück auf" für die neue Sammelbewegung! Vielleicht werden's beim nächsten Mal ja gar zwei Prozent.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

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Schwarz-Roter Schulterschluss gegen Türkei

Freilich soll die weitere Erweiterung der EU diskutiert werden. Freilich ist diese Frage nicht so einfach zu beantworten. Aber: Wenn kurz vor den steirischen Landtagswahlen die Spitzen von ÖVP und SPÖ vermutlich aus taktischen Gründen Europapolitik mit Provinzpolitik vermengen, dann ist das bitte sehr fehl am Platz und bringt den HIRNI der Woche. Vor allem deswegen, weil die Regierung 2004 noch den Ratsbeschluss des EU-Gipfels unterschrieben hat, in welchem das Beitrittsziel für die Türkei festgeschrieben wurde.

foto: apa/jaeger

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GASTINGER UND PROKOP

Nach Antrag von User "jon wostre" geht der HIRNI der Woche an die Justiz- und die Innenministerin für den Entwurf zum neuen Staatsbürgerschafts- gesetz, durch welchen ausländischen Kindern, die sitzen bleiben, der Zugang zur Staatsbürgerschaft nahezu unmöglich gemacht werden sollte. Gastinger und Prokop sahen zunächst keinen Änderungsbedarf, kündigten dann aber eine leichte Entschärfung an. Neunjährige, die in Deutsch einen Einser, in Mathe oder sonstwo einen oder mehrere Fleck haben, müssen weiterhin zum Deutsch-Test. Wir fordern: Nachsitzen für die Ministerinnen!

foto: ap

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COLIN POWELL

Ein paar Dias bespickt mit den Worten "weapons of mass destruction" und einem Flascherl, das Anthrax enthalten könnte - und fertig war der Grund für den Irak-Krieg. Am 5. Februar 2003 trug der damalige US-Außenminister Colin Powell maßgeblich dazu bei, dass die militärische Auseinadersetzung starten konnte. Heute, rund 30.000 getötete Zivilisten und über 8.000 tote Soldaten später meint er, es sei ein "Makel" in seiner Karriere gewesen, dass er damals falsche Angaben machte. Den HIRNI der Woche dafür, dass er seine Zweifel an den "Beweisen" nicht schon früher hatte.

foto: apa/afp/Timothy A. Clary

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WALTRAUD KLASNIC UND GERHARD HIRSCHMANN

In der Steiermark ist ganz schön was los. Nach der Causa Herberstein folgte diese Woche neue Aufregung um Zahlungen an den Ex-EStAG-Vorstand Hirschmann. Das Geld, das dem "Aufdecker" laut Opposition als "Schweigegeld" überwiesen wurde, soll zwar von ÖVP-naher Seite gekommen sein, die Frau Landeshauptmann will damit aber nichts zu tun gehabt haben, ebenso wie Hirschmann nichts von dem Geld für sich selbst verwendet haben will (für seine Schwester, der er ein Haus kaufte, aber schon). Sehr dubiose Vorgänge also in der Steiermark, die uns einen HIRNI für das Nicht-Aufdecken der "Spender" wert sind.

foto: apa/GEPA pictures/ M. LEODOLTER

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H.C. STRACHE

Selten amüsant war das ORF-Sommergespräch mit dem FPÖ-Chef, der von Interviewer Armin Wolf ordentlich vorgeführt wurde. Wolf über eine Rezension eines Buches von E. Jünger auf der Strache-Homepage: "Ich habe Sie bewundert, dass Sie so gut schreiben." Der HIRNI der Woche darauf geschmeichelt: "Ich schreibe gern." Als Wolf ihn damit konfrontierte, dass der Text 1998 auf einer rechts- radikalen Homepage stand, meinte Strache, er habe das nicht selbst geschrieben. Peinlich, peinlich. Straches Homepage samt "Literaturtipps" ist mittlerweile aus dem Netz verschwunden und in fpoe.at untergegangen ...

fotos: apa/schlager www.hcstrache.at

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CHRISTOPHER DREXLER

Der steirische ÖVP-Mann, der noch im vergangenen Sommer die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften verlangte, driftet jetzt nach rechts und fordert einen verpflichtenden Sozialdienst für Asylwerber und Langzeitarbeitslose. Wohl um der FPÖ auch noch ihren letzten potenziellen Wähler abspenstig zu machen, damit Klasnic trotz Affären vielleicht doch noch das Rennen macht. Wir fordern einen verpflichtenden Tierparkdienst im nun förderungslosen Herberstein für den HIRNI der Woche, damit er sich seinen Vorschlag bei der Pflege einer Rostgans noch einmal überlegen kann.

foto: apa/leodolter grafik: derStandard.at

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STOIBER EDMUND

Der Mann, der 2002 gegen Schröder verlor, weil er besonders in Ostdeutschland keinen Stimmenzuwachs erzielen konnte, wird nicht klüger: "Es darf nicht sein, dass letztlich wieder die Frustrierten über das Schicksal Deutschlands bestimmen", sagt er in Richtung Osten und meint auch: "Wir haben leider nicht überall so kluge Bevölkerungsteile wie in Bayern." Der HIRNI der Woche, hat damit natürlich nicht recht. Die aus dem Osten sind freilich keineswegs dümmer als die Bayern - hier der Beweis.
Arme Angela Merkel. Zum Trost ein kleines Tänzchen ...

fotos: dpa/reuters

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WALTRAUD KLASNIC

Die steirische Landesmutter und Gräfin Herberstein sind keine Freundinnen mehr. "Enttäuscht" hat Klasnic die Subventionen für den Tierpark Herberstein eingestellt. Der Herberstein OEG ist das "so was von Wurscht". Kann es auch, schließlich soll der Park seit 1983 die satte Summe von 6,9 Millionen Euro an Landesgeld erhalten haben. Da war auch die ein oder andere Privatentnahme für Unterhaltszahlungen eines Verwandten drinnen. Oder Aschenbecher um 122,65 Euro das Stück. Diesbezügliche Förderungsanträge hatte der HIRNI der Woche persönlich unterschrieben.

foto: reuters

DAS BZÖ

Das Bündnis Zukunft Österreich fordert eine neue Steuerreform. Orangen-Chef Jörg Haider verleiht sich und dem Bündnis damit selbst den HIRNI der Woche. Seine Bewegung ist schließlich für die "größte Steuerreform der Zweiten Republik", die dem BZÖ im Nachhinein auf einmal nicht groß genug ist, mitverantwortlich. Sie hätten somit schon vor dem heurigen Sommerloch genügend Gelegenheit zur Verbesserung gehabt. Vielleicht sollte eine Neuwahl entscheiden, wer die bessere Steuerreform bringt, wenn man sich innerhalb der Regierung derart uneinig ist?

foto: standard/cremer

ANDREAS KHOL

Wenn Theologen sich zu wissenschaftlichen Themen äußern, dann ist das schlimm genug. Wenn aber Politiker die Weltordnung zerbröseln sehen, sobald jemand den göttlichen Schöpfungsplan in Frage stellt, dann sollten die Alarmglocken schrillen. Der Nationalratspräsident äußerte sich schlichtweg begeistert über Christoph Schönborns Infragestellung der Evolutionstheorie, und als wäre das nicht schon übel, sieht er es auch noch als eine "Ehre für Österreich", dass der Wiener Kardinal seine Ideen in der renommierten "New York Times" publizieren durfte. Wir finden das nur peinlich und verleihen Andreas Khol daher einen HIRNI.

montage: derStandard.at

SIEGFRIED NAGL und NORBERT DARABOS

Der Grazer ÖVP-Bürgermeister hat nicht nur an Punks etwas auszusetzen. Auch ein möglicher EU-Beitritt der Türkei passt ihm nicht in den Kram. Für ihn wäre das nämlich gleich der Tod für die EU. Klasnic versteht das gut, wir überhaupt nicht. Deshalb HIRNI für Nagl. Mit Punk-Draufgabe.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Darabos bekommt auch einen HIRNI. Dafür, dass er sich in Sachen Zivildienst und Asyl von der ÖVP allzu leicht über den Tisch hat ziehen lassen.

montage: derStandard.at

ALEXANDER VAN DER BELLEN

Nach seinen umstrittenen Aussagen über die Rücknahme der Koalitionsbedingungen Stopp der Studiengebühren und Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag hat der Grünen-Chef von den derStandard.at-UserInnen mit 53,6 Prozent ein knappes HIRN ergattert. 46,4 waren der Meinung, er hätte sich einen HIRNI verdient. Siehe: HIRN oder HIRNI für Van der Bellen? Das Endergebnis der Umfrage

montage: derStandard.at

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SIEGFRIED und JOHN

Moment! Hatten die nicht erst vor zwei Wochen HIRNIS bekommen? Ja, sie hatten. Und jetzt wieder. Kampl scheint sich nun zwar den Bundesrats-Vorsitz in die Haare schmieren zu können, warum kapiert er aber immer noch nicht und will vor das Höchstgericht ziehen. Und Gudenus? Der leugnet, dass es im "Dritten Reich" Gaskammern gegeben hat. Normalerweise gehen wir mit den HIRNIS ja sparsam um, aber solange die beiden nicht endlich aus der Länderkammer draußen sind bzw. die Staatsanwalt­schaft ihre Zweifel beseitigt hat, werden sie von uns das bekommen, was ihnen zusteht.

foto: apa/schlager

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MOLTERER WILHELM

Super Willi! Thumbz Up! Endlich einer, der gegen den Kampl etwas unternimmt. Er und die ÖVP hätten da zwar schon vor zwei Monaten drauf kommen können, und vor allem der Bundeskanzler hätte sich zum ein oder anderen Wort der scharfen Zurückweisung der NS-Sager hinreißen lassen können, aber da wollen wir ausnahmsweise nicht so kleinlich sein. Ein HIRN für den Vorschlag, den Bundesrat so zu reformieren, dass Kampls künftig jederzeit austauschbar werden. Und beim nächsten Mal (was bei FPBZÖ nicht lang dauern wird): Mehr Speed bitte, ÖVP!

foto: apa/gindl

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SIEGFRIED und JOHN

Stan und Ollie? Dumm und Dümmer? Der Schöne und das Biest? Nein! Es ist unglaublich, aber das ist keine Fiktion!
Die Abgebildeten sitzen trotz ihrer NS-Aussagen noch immer im Bundesrat und der eine mit der Frisiercreme im Haar und passenendem Namen Kampl könnte sogar den Vorsitz übernehmen.
Wir geben diesem Duo Infernale zwei fette HIRNIS und drehen den alten Cure-Hadern auf volle Lautstärke: "Go go go! Push him away! No no no! Don't let him stay!" und lassen die Repeat-Taste gedrückt, bis sie auch tatsächlich verschwunden sind.

foto: apa/schlager

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Augusto Pinochet, Ex-Diktator

Immer, wenn der zahlreicher Verbrechen angeklagte (z. B. 1, 2, 3) General vor Gericht erscheinen soll, rettet ihn seine "schwer angeschlagene Gesundheit" (zuletzt am 19. Mai). Das mag in Chile funktionieren, wo er immer noch auf die Unterstützung der Militärs zählen kann.

Allzu oft sollte er dieses Spiel allerdings nicht mehr spielen - die BBC schreibt "Herzinfarkt" bereits unter Anführungszeichen.

montage: derStandard.at/Foto: Reuters

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Hubert Gorbach, Infrastrukturminister

Das Hirn der Woche geht an Infrastrukturminister Hubert Gorbach (im Bild mit Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider und dem Leiter der Adler Arena Landskron Franz Schüttelkopf) für seine weitsichtige Zukunftsplanung. Allerdings könnte sich der Vizekanzler verrechnet haben, falls es doch zu vorgezogenen Neuwahlen im Herbst 2005 kommt. Denn dann müsste Gorbach mehr als ein halbes Jahr nach seinem Ausscheiden aus der Regierung finanziell überbrücken.

Foto: APA/Eggenberger

ALFRED J. NOLL

"Wie sollen wir umgehen mit Gudenus & Co?" - Dieser Frage geht Rechtsanwalt Noll im aktuellen "Falter" nach. Sein Schluss: Wer sich nach jahrzehntelanger Auf­klärung in der Holocaust-Frage nicht einsichtig zeigt, ist entweder dumm oder betreibt absichtsvoll die Leugnung der Gaskammern. Noll fordert daher: "Wir müssen Gudenus treffen. Wir müssen ihm das rauben, worauf solche wie er in diesem Land noch setzen konnten: das Vertrauen darauf, dass mit ihnen weiterhin ein 'normaler Umgang' gepflogen wird. Schluss damit: Herr Gudenus, Sie sind ein schamloser Trottel. Verschwinden Sie!" Wir schließen uns dem HIRN der Woche an.

foto: standard/hendrich

KAMPL, G.A.U.G.G. & Co.

Für all die Nazi-Sager und seltsamen Distanzierungen (u.a. von den Totenrednern Strache und Mölzer) von FPÖ bzw. BZÖ bekommen zwei Ex-Haider-Schulterträger die HIRNIS der Woche. 1. Der Endlich-Nicht-Mehr-Bundesrat Siegfried Kampl für seine Ansichten über "brutale Naziverfolgung" und "Kameraden­mörder". 2. Der Ex-N.A.Z.I.-Buchstabierer Reinhart Gaugg, dem nach Geld dürstet, das ihm nach seiner Alko-Fahrt für seinen Rücktritt versprochen worden sei. Unsere Empfehlung an die Rest-Blauen: Kein Geld an Gaugg, sondern Gudenus senior eine fette Pension versprechen. Vielleicht hilft das ja, wenn der Bundeskanzler das Wort "Rücktritt" nicht und nicht herausbringt.

montage: derStandard.at

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MEHRHEIT IM SPANISCHEN PARLAMENT, DIE

Während in Österreich die Gleichstellung von Homosexuellen inzwischen wieder in irgendeiner Schublade der ÖVP verschwunden ist, hat das spanische Parlament einen bedeutenden Schritt in Richtung Gleichberechtigung homosexueller Partnerschaften gesetzt: In Zukunft sollen sie nicht nur heiraten, sondern auch Kinder adoptieren können. Damit ist das katholische Spanien neben den Niederlanden das einzige europäische Land, das gleichgeschlechtlichen PartnerInnen die gleichen Rechte einräumt wie heterosexuellen. Für diesen Beschluss verleihen wir den Abgeordneten ein Hirn.

Foto: REUTERS/Andrea Comas

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DIE BUNDESRÄTE DER SPÖ UND DER GRÜNEN ...

... die plötzlich ihre kollektive Vorliebe für FP-Bundesrat John Gudenus entdeckt haben. Nicht nur, dass sie dem rechtsnationalen Gudenus einen frenetischen Applaus widmeten, als er dem Neuwahl-Antrag der Opposition zustimmte, auch wurde er von mehr als einem Oppositionsmitglied geküsst und geherzt. Statements des Freiheitlichen wie: "Gaskammern? Ich halte mich da raus! Ich glaube alles, was dogmatisch vorgeschrieben ist", schienen plötzlich vergessen. Zumindest ein Hirni wird deshalb fällig.

Foto: APA/ORF

Magistratsabeilung 15

Judith Mosheim musste am 12. März 1938 vor den Nazis flüchten. Trotz Paragraf 500 des Sozial- Versicherungsgesetzes wurde ihr durch den HIRNI der Woche der Anspruch auf entgangene Pensionsversicherungszeiten verweigert. Begründung: Nachteile hätte sie "frühestens von der Machtergreifung des Nationalsozialismus in Österreich am 13. März 1938 an" geltend machen können. Frau Mosheim war demnach einen Tag zu früh geflüchtet. Erst der VfGH stellte die "Unbegreiflichkeit" des Bescheids fest. Die MA15 dazu: Man habe sich nur ans Gesetz gehalten und habe "rund 20 solcher Fälle im Jahr". Das macht dann insgesamt rund 20 HIRNIS.

montage: derStandard.at

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Ziemlich spät dran ...

... ist Ministerin Rauch-Kallat mit der Einrichtung einer Anlaufstelle für Opfer rassistischer Diskriminierung. Am 19. Juli 2003 hätte eine Gleichbehandlungsanwaltschaft eingesetzt werden sollen (laut EU-Antirassismus-Richtlinie 2000/43-EC). In Österreich ließ man sich allerdings Zeit. Zumindest ein entsprechendes Gesetz trat am 1. Juli 2004 in Kraft, mit der Anwaltschaft hatte man es weiter nicht allzu eilig. Seit 1. März 2005 existiert die Anwaltschaft nun offiziell, operativ einsatzfähig ist sie allerdings noch längst nicht. Vielleicht ab April, lässt Rauch-Kallat ausrichten. Der HIRNI der Woche geht an sie.

montage: derStandard.at (Foto: APA/Gindl)

GUDALAJARA

Eine Woche nach der Entfernung der letzten Reiterstatue des früheren spanischen Diktators Francisco Franco in Madrid hat auch die Provinzhauptstadt Guadalajara ein Standbild des "Generalisimo" abbauen lassen. Der Bürgermeister der östlich von Madrid gelegenen Stadt, Jesus Alique, ließ am Mittwoch neben dem Franco-Standbild auch eine Statue von Jose Antonio Primo de Rivera beseitigen, der 1933 die rechtsradikale Falange-Partei gegründet hatte. Für diese spät aber doch durchgeführte Aufarbeitung der spanischen Geschichte gibt es das HIRN der Woche.

montage: derStandard.at

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DIE CHILENISCHE UND ARGENTINISCHE JUSTIZ ...

... für die Festnahme und Anklage des früheren Chefs der berüchtigten Siedlung "Colonia Dignidad" im Süden Chiles, Paul Schäfer, sowie die beginnende Aufarbeitung der Diktaturen. Jahre hat es gedauert, bis die Regierungen beider Länder nach der Rückkehr zur Demokratie mit Initiativen zur Aufklärung und Ahndung von Menschenrechtsverletzungen begonnen haben. Die Anklage Schäfers gilt zudem als besonders brisant, weil sich die Ermittler davon neue Erkenntnisse über die Zusammenarbeit der "Kolonie" mit den jeweiligen chilenischen Machthabern erwarten. Daher ein Hirn nach Übersee. (red)

montage: derStandard.at (foto:apa/epa)

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URSULA HAUBNER

Ui, das war peinlich. In der ORF-Pressestunde wurde die FPÖ-Chefin mit regierungskritischen Zitaten, wie "Schüssel-Grasser-Kurs hat sich selbst diffamiert", konfrontiert, und sie musste raten von wem die wohl seien. Der HIRNI der Woche vermutete einen "Heckenschützen" als Urheber und meinte, das könne nur von jemanden kommen, der "in der ersten Reihe fußfrei sitzt" und "nie eine verantwortungsvolle Positionen gehabt" hätte. Tatsächlich waren es natürlich Sager von Bruder Jörg. Autsch.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

JOHANNES "GIO" HAHN

"Mein Name ist Johannes Hahn. Die meisten nennen mich einfach 'Gio' [dsch'io]", stellt sich der Spitzenkandidat der Wiener ÖVP auf seiner Homepage vor. Im Monatsmagazin DATUM stellt er sich vor, mit dem folgenden Spruch den Stadt-Grünen Stimmen wegnehmen zu können: "Wer in Wien Grün wählt, verhindert Schwarz-Grün im Bund". Der HIRNI der Woche erreicht damit aber genau den gegenteiligen Effekt, nämlich, dass sich viele Grün-SymphatisantInnen in ihrer Wahl bestätigt fühlen, wie das Forum zum Artikel zeigt. User "aristo geiton" dazu: "danke für die wahlempfehlung, herr hahn!"

montage: derStandard.at (foto:standard/cremer)

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AMBROZY, PETER

Kurz vor seinem Abgang zeigt der Kärntner SPÖ-Landeschef zur Abwechslung einmal Rückgrat, indem er einen Untersuchungsausschuss zur EM-Stadionaffäre fordert und die Einstellung der Verfahren durch das freiheitliche Justizressort scharf kritisiert. Obwohl Haiders Koalitionspartner ansonsten eher hirnieske Stücke - wie eben Blau-Rot - liefert, bekommt er diesmal das HIRN der Woche. Mit den Forderungen nach einer lückenlosen Aufklärung der Vorwürfe und einem parteipolitisch unabhängigen Justizministerium hat er nämlich völlig Recht.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

DIE "ABHÖRAFFÄRE"

weil es sie nicht gibt.

montage: derStandard.at

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KHOL, ANDREAS
Kindergärten sind wichtiger als Ortstafeln, riet der Nationalratspräsident den Kärntner Slowenen. Darüber lässt sich natürlich streiten, nicht aber über die Verpflichtung Österreichs, die Ortstafeln aufzustellen. Denn diese steht nicht nur im Staatsvertrag, auch der Verfassungsgerichtshof hat im Dezember 2001 festgestellt, dass in Gemeinden mit einem Minderheitenanteil von "mehr als zehn Prozent" Ortstafeln aufzustellen sind. Umgesetzt wurde der Spruch bis heute nicht.

Foto: AP/Ronald Zak

DAS PROGRAMM GEGEN ROMA-DISKRIMINIERUNG

Bis zum Jahr 2015 sollen die "Diskriminierung der Roma ausgemerzt" und der soziale Abstand der Minderheits- zur Mehrheitsbevölkerung abgebaut werden, heißt es in Grundsatzerklärung zur "Dekade der Roma-Integration". Das HIRN der Woche geht an die Unterstützer dieses Programms. Westeuropäische Staaten sind nicht dabei, auch Österreich nicht. Hierzulande gibt man am 10. Jahrestag des Rohrbombenattentats von Oberwart, bei dem vier Roma getötet wurden, das Geld lieber für sinnlose Gedankenspielereien aus.

montage: derStandard.at

PROKOP, GUNNAR

Der Ehemann der Innenministerin hat die Umfrage zum HIRNI der Woche für sich entschieden. Auf den Plätzen landeten: Karl-Heinz Grasser, Andreas Mölzer, Ursula Haubner und Herbert Haupt. Wir bedanken uns bei den UserInnen für die Mithilfe. Die Auszeichungsgründe finden Sie im Endresultat der Umfrage.

montage: derStandard.at

DEN ÖSTERREICHISCHEN RUNDFUNK

Donnerstag war Haider-Tag. Zumindest im ORF. Nach einer Werbung für die neue Ausgabe von "News", die selbstverständlich das neue Haider-Buch auf dem Titelblatt hat, traten bei "Vera" die Geschwister "Jörgi" und "Uschi" auf, um das Publikum u.a. darüber zu informieren, wie der jüngere Bruder seiner Schwester immer Wurstbrote gegen Heimweh brachte. Als "Buchtipp" unten eingeblendet: Das neue Haider-Buch. Danach: Zeit im Bild. Mit einem Beitrag über das neue Haider-Buch. Der HIRNI der Woche geht an den Staatsfunk, der von seinen Zusehern für dieses Programm Geld verlangt.

montage: derStandard.at

BEYRER, MARKUS

Der Generalsekretär der Industriellenvereinigung und HIRNI der Woche findet einen Vorschlag des Instituts "Austria perspektiv" überlegenswert, wonach die Pensionen Kinderloser gekürzt werden sollten. Nachdem dieser Ansatz völlig jenseitig und ungerecht ist, machen wir einen Gegenvorschlag: Kürzung der Pensionen für Hirnlosigkeiten! Da käme ordentlich viel Kohle zur Sicherung der Altersversorgung rein.

foto: standard/hendrich hirni-grafik: derStandard.at

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GUSENBAUER UND VOVES

Rund einen Monat nach dem SPÖ-Parteitagsbeschluss, man werde künftig nicht mehr mit einer rechtspopulistischen FPÖ koalieren, haben die HIRNIS der Woche, der steirische SP-Chef und der SP-Vorsitzende, diesen wieder aufgeweicht. Voves will sich die rot-blaue Karte für die kommende Wahl nämlich offen halten. Gusenbauer dazu: Die steirischen Blauen sind schließlich keine Rechtspopulisten, sondern eine "eher folkloristische Bewegung".
Da steppt der Bär!
Nach Kärnten nun auch in der Steiermark. Ziwuiziwuiziwuiziwuiziwuija. Ziwalzawalzechnkas.

(PS: Wir treten für eine unbefristete Urlaubsverlängerung für Karl-Heinz Grasser ein)

foto: apa/weeber hirni-grafik: derStandard.at

BLAULICHTORGANISATIONEN

Rotes Kreuz, Arbeiter Samariter Bund und Johanniter haben sich darauf verständigt, dass eine Verwendungs­möglichkeit von neun Monaten Voraussetzung sei, damit ihre Organisationen Zivildiener wirtschaftlich einsetzen können. RK-Präsident Fredy Mayer, der gleichzeitig Vorsitzender der Zivildienstkommission ist, hat zusätzlich mit einem Aufnahme­stopp für Zivildiener gedroht, weil die Ausbildung zwei Monate dauere und die Organisationen die Zivis eigentlich gar nicht bräuchten. Ah geh! Könnte es sein, dass da jemand Angst hat, billige langfristige Mitarbeiter zu verlieren? Für diese mit Scheinargumenten durchgeführte Bremsaktion gegen eine überfällige Verkürzung des Zivildienstes gibt es von uns den HIRNI der Woche.

montage: derStandard.at

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SCHÜSSEL, WOLFGANG

Der Bundeskanzler bekommt "vorübergehend" den HIRNI der Woche dafür, dass er mit der Bestellung von Verteidigungsminister Günther Platter zum Nachfolger von Innenminister Ernst Strasser eine Person sowohl mit der Militär- als auch mit der Polizeigewalt betraut. Schüssel sollte sich die Zeit nehmen, um diese Schnellschuss-Aktion noch einmal zu überdenken, und um raschest einen neuen Innenminister einzusetzen. Wieso Platter nach der Misshandlungs-Affäre beim Heer mit einem zweiten Ressort belohnt wird, könnte er uns auch noch einmal genauer erklären.

foto: apa/schneider

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STRACHE, H.C.

Welch eine Enttäuschung! Zuerst wollte der Wiener FPÖ-Chef der "Zorro der Innenpolitik" sein und dann trennt er sich bei seinem vorverlegten Burschenschafter-"Duell" in "amikalem Charakter" von seinem Gegner. Keinerlei Schmiss. Nicht mal am Baucherl. Zart und nicht schmerzlich statt hart aber herzlich. Harmloser Biermops statt Zorro. Und der will der neue Robin Hood des kleinen Mannes werden? Den HIRNI gibt es dafür, dass Straches peinliche Mantel-und-Degen-Show im Gegensatz zu seinen aufdringlichen Werbeplakaten abseits der Öffentlichkeit ausgefochten wurde. Das hätten wir doch gerne mitangesehen.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

VERFASSUNGSGERICHTSHOF, DER

Hut ab! Der österreichische Verfassungsgerichtshof bekommt das HIRN der Woche dafür, dass er sich aktuell gegen die Strasserschen Asylgesetzverschärfungspläne zur Wehr setzt und dafür, dass er das ganze Jahr über gegen schwarz-blaue Verfassungswidrigkeiten eingeschritten ist, obwohl Präsident Korinek eigentlich aus der ÖVP-Ecke kommt. Diese Unparteilichkeit sollte zwar selbstverständlich sein, auf Grund ihrer in Österreich bedrohten Art wird sie hiermit dennoch ausgezeichnet.

montage: derStandard.at

VERSCHÄRFTE SPÖ, DIE

Was für eine Woche. Die Regierung beschließt vor ihrem Gedankenjahr noch schnell die Harmonisierung der Pensionen und vergisst in der Eile der Besänftigung der Beamten auf die Frauen. Das Gesundheits­paket führt dazu, dass Kranke mehr belastet werden und sozial Schwache künftig schlechter sehen. Für solche Aktionen wurden aber an dieser Stelle schon viele "Auszeichnungen" vergeben.
Der HIRNI der Woche geht deshalb nicht an die Regierung, sondern an die SPÖ. Dieser fiel zum Amoklauf Strassers in Richtung verschärftes Asylgesetz nichts anderes ein, als sich "diskussionsbereit" zu zeigen, weil es nicht sein könne, "dass man unter dem Deckmantel des Asyls hier auch Straftäter schützt." Die Roten steigen damit in den asylpolitischen "Wettbewerb der Grauslichkeiten" ein - startklar für einen fremdenfeindlichen Wahlkampf im Wettlauf mit ÖVP und FPÖ.

montage: derStandard.at

GEHRER, ELISABETH
Auch wir greifen uns an den Kopf, Frau Ministerin. Den Hirni der Woche verleihen wir Ihnen aber nicht nur für ihre Verständnislosigkeit über den Aufruhr um den VP-Entwurf für ein neues ÖH-Gesetz. Sie erhält ihn aber auch deshalb stellvertretend für die Regierung, weil nun nach Hauptverband und Arbeiterkammer die nächste kritische Interessenvertretung beschnitten werden soll. Aufgabe einer Ministerin ist es nicht, indirekte Wahlhilfe für VP-nahe Aktionsgemeinschaft zu leisten. Lieber sollte sie bei Ihrem Kollegen Karl-Heinz Grasser aus dem Finanzministerium dafür werben, dass die Unis mehr Budget bekommen.

montage: derStandard.at

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BUSH, GEORGE W.

"und jetzt? kerry hat verloren, wird ihm jetzt das hirn wieder aberkannt? vielleicht sollte man dafür einen hirni an die mehrheit der us-bevölkerung geben...", meint User "immun man" unterhalb. Wir meinen: Die Auszeichnung von voriger Woche bleibt. Und: Die Mehrheit der US-Bevölkerung zu behirnien wäre wohl ein wenig übertrieben. Der Antiamerikanismus-Level ist eh schon hoch genug. Wir versuchen es auf anderem Wege und geben diesmal dem wiedergewählten US-Präsidenten ein wenig HIRN. Vielleicht hilft's ja. Als Auszeichnung ist das aber keineswegs zu verstehen.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

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KERRY, JOHN F.

Das ist keine Wahlempfehlung. Sind ja hier nicht bei der Bild oder sonstwo. Sollte es John F. Kerry aber schaffen, gegen George W. Bush zu gewinnen, dann wollen wir dem künftigen US-Präsidenten hiermit jetzt schon eine Portion HIRN mit auf den Weg geben. Bei der letzten Wahl dürften wir das nämlich verabsäumt haben, wofür wir uns hiermit nachträglich entschuldigen.

montage: derStandard.at (foto:reuters)

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STRASSER, ERNST

"Was Recht ist, muss nicht unbedingt gut sein", zeigte sich der Innenminister mit der Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes zum Zivildienst unzufrieden. Weiters stellte er fest: "Auf hoher See und vor dem Verfassungsgerichtshof bist du in Gottes Hand." Folgt man dieser Logik, so meint es Gott zur Zeit gar nicht gut mit der Regierung, da der VfGH nun schon im Wochen-Rhythmus schwarz-blaue Gesetze ganz oder zum Teil wieder aufheben muss. Hat er also doch recht, der Innenminister? Ja. Nur hat der HIRNI der Woche einen Zusatz vergessen: Was Recht ist - und von Schwarz-Blau im Husch-Pfusch-Verfahren beschlossen wurde - muss nicht unbedingt gut sein.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

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HABSBURG, OTTO

Der 92-jährige Sohn des letzten Kaisers verspürt nach der Seligsprechung seines Vaters sichtlich wieder Aufwind für seine Familie: Er hält eine Rückkehr der Monarchie in Österreich für möglich. Weiters sei es durchaus denkbar, dass diese Staatsform auch in Deutschland wiederkomme. Tja.

Wir verleihen den HIRNI der Woche und legen zum Trost für den alten Herrn den Klassiker des auch ohne Krampfadern-Heilung seligen Rio Reiser auf den Plattenteller. Das alles und noch viel mmöööeeeehhhhrr, würd ich machen, wenn ich .... shalalala.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

BLAU und SCHWARZ zu Jelinek

Elfriede Jelinek wurde mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Haider meinte, eine "kommunistische Schriftstellerin" bekomme von ihm keine Blumen, Morak sah eine Aufwertung dafür, was das Land seit Jahrzehnten in sein "kreatives Potenzial" investiere (aha!), Kanzler Schüssel hat in seiner Huldigung des "kritischen Stachels" Jelineks wohl vergessen zu erwähnen, dass dieser sehr oft seiner Regierung galt und Partik-Pable erinnerte daran, dass Jelinek Österreich "seit Jahren genussvoll in den Dreck ziehe". Tatsächlich zog da aber nicht die Nobelpreisträgerin, sondern die schwarzblauen HIRNIS der Woche selbst.

montage: derStandard.at

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BUSH, George W.

Die Auszeichnung der Woche geht dieses Mal an den amerikanischen Präsidenten. Zwar ist die Zahl seiner verbalen Unsäglichkeiten inzwischen schon Legion, weshalb ihm fast schon der HIRNI für sein Lebenswerk gebühren würde. Dieser spezielle Leckerbissen aber muss an dieser Stelle dennoch mit einem eigenen HIRNI belohnt werden: „…That wasn't going to work. That's kind of a pre-September 10th mentality, the hope that somehow resolutions and failed inspections would make this world a more peaceful place….”

Der 11. September 2001 wird uns als schrecklicher Tag im Gedächtnis bleiben, ebenso aber George W. Bushs Unvermögen, ohne seine Redenschreiber und Einflüsterer eine gute Figur zu machen.

Foto: REUTERS/Jim Young/Red

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KHOL, ANDREAS
Die Auszeichnung der Woche geht an den Nationalratspräsidenten der Aufspürerpartei ÖVP, der im STANDARD-Interview der Ehe für Homosexuelle erneut eine Absage erteilte. Er begründete das unter anderem damit, dass die "Ehe mit ihren Dauerverpflichtungen von den meisten ohnedies nicht angestrebt" werde.

Implizit unterstellt Khol damit, dass die meisten Homosexuellen die Promiskuität vorziehen. Ob Ehe oder eingetragene Partnerschaft: Es ist Zeit für die Gleichstellung, nicht für homophobe Vorurteile. Deshalb erhält Andreas Khol von uns den Hirni der Woche.

Vorschläge für den nächsten Hirn/i? Ein Mail bzw. Posting genügt.
Bisherige Auszeichungen >>>>

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

TIROLER LANDESREGIERUNG
Die Auszeichnung der Woche geht diese Woche nach Tirol: Die dortige Regierung hat ein Gesetz beschlossen, wonach "allfällige Abweichungen" des Andreas-Hofer-Liedes "gemessen" und bestraft werden können. Dass eine Landesregierung im Jahr 2004 noch auf die Idee kommt, Variationen einer Landeshymne zu verbieten, wird für uns mit dem Hirni "ausgezeichnet". Auch den Zusammenhang zwischen einer Verunglimpfung der Tiroler Hymne und dem Arbeiterlied "Dem Morgenrot entgegen" müssen uns die Tiroler Politiker erst einmal erklären.

montage: derStandard.at

SALZBURG, STADT
Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) hat angekündigt, dass die Stadt Salzburg die Diskriminierung homosexueller Partnerschaften - so weit ihr das möglich ist - beseitigen will. Die Gleichstellung sollte zwar nicht nur für BeamtInnen oder MieterInnen von städtischen Wohnungen der Stadt Salzburg gelten, sondern für alle homosexuellen Partnerschaften in Österreich. Dennoch verleihen wir dem roten Stadtoberhaupt ein Hirn der Woche für diese ersten Schritte.

montage: derStandard.at

SPÖ-WIRRWARR, DAS

Die SPÖ präsentierte am Montag durch Matznetter ein Wirtschaftsprogramm, um es dann ein paar Tage später wieder zurückzuziehen. Zuerst waren noch Steuererhöhungen vorgesehen, am Ende schloss Gusenbauer solche wieder aus. Das Programm sei kein Programm gewesen, sondern nur ein Entwurf.

In diesem Trubel ging die Nationalrats-Sondersitzung mit Misstrauensantrag gegen Grasser wegen Telekom und Homepage völlig unter. Das müsste doch nicht sein. Wir verleihen den HIRNI der Woche und empfehlen der SPÖ die Anschaffung des folgenden
Geräts >>>

montage: derStandard.at

GEHRER, ELISABETH
Die Bildungsministerin hat sich ihren HIRNI der Woche redlich verdient. Nach der Weltklasse-Uni brachte sie nun ein Schlagwort in die Unireform-Debatte ein: Die Eliteuni.
Kompetenz, Exzellenz, Elite: Wir können das alles nicht mehr hören. Die Realität an den österreichischen Unis sieht nämlich anders aus, denn da kracht es an allen Ecken und Enden. Schlagworte helfen da wenig, mehr Investitionen in die Universitäten aber schon. Immerhin zahlen die Studierenden dafür auch fleißig Studiengebühren.

montage: derStandard.at (foto: standard/cremer)

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HAUPT, HERBERT

Da schaute Kimbuku, das Flusspferd. Der Sozialminister und HIRNI der Woche hatte einer Gruppe "sudetendeutscher Jugendlicher", die auf seine Einladung ein paar Tage in Wien verbrachten, ihre "Reichshauptstadt" gezeigt.
Nun, das eigene Geschichtsbewusstsein des bekennenden Burschenschafters ist ja nichts Neues und sollte hier nicht weiter für Aufregung sorgen. Aber muss er damit auch Kimbuku quälen? Wir finden: Nein! Und fordern einen anderen Patenonkel für das Hippopotamus amphibius! (Vorschläge werden per Posting gerne entgegengenommen)

montage: derStandard.at (foto:reuters)

SCHÜSSEL, WOLFGANG


Der ÖVP-Chef bekommt den HIRNI der Woche.

Weshalb? Deshalb.







montage: derStandard.at

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KNOTZER, FRITZ

Nicht und nicht will der Trais­kirchner SPÖ-Bürgermeister seine Aussage zurücknehmen. Nach einem Handtaschenraub durch einen Asylwerber meinte er: "Die Räuber und die Dealer sind die Neger, die an­ständigen Asylwerber sind die Schwarzafrikaner." Rassismus stehe ihm aber fern. Aha.
Der HIRNI der Woche entpuppt sich durch seine xenophobe Rhetorik genau als solch ein Stur­schädel, den er in Form des in Asylfragen permanent hirni-esquen Innenministers kritisiert und die auch in den Ländern zu finden sind, die nicht und nicht Flüchtlinge aus dem überfüllten Traiskirchner Lager aufnehmen wollen. Lösungsdienlich ist das Gepoltere nicht. Wie wärs mit einem Knotzer-Redeverbot statt AsylantInnen-Ausgangsverbot?

montage: derStandard.at (foto: reuters)

VASSILAKOU, MARIA

Die neue Klubobfrau der Wiener Grünen scheint auch eine neue Medienstrategie zu verfolgen, die dem Boulevard nur allzu zugeneigt ist. Zunächst stellte sie sich für eine "News"-Homestory zur Ver­fügung und jetzt posierte der HIRNI der Woche auch noch für die "Krone" (siehe Faksimile).
Das Thema "Sicherheit" ist zwar mit Sicherheit ein wichtiges, aber der Zugang weckt Erinnerungen an FP-Zeiten, in denen "Wien darf nicht Chicago werden" gerülpst wurde. "Wir können doch nicht zusehen, wie die kriminellen Straftaten geradezu explodieren", so Vassilakou in der "Krone". Wir können nicht zusehen, wie sich die Grünen dem Kleinformat ausliefern. Oder sollen das Vorbereitungen für eine Regierungsbeteiligung im Bund sein? Steht der Gugelhupf schon im Rohr? Na dann, Mahlzeit.

Vorschläge für den nächsten Hirn/i? Ein Mail bzw. Posting genügt.
Bisherige Auszeichungen >>>>

montage: derStandard.at

LOPATKA, REINHOLD

Frauenpolitik ist kein Steckenpferd der ÖVP. Anders ist der Vorstoß des HIRNIs der Woche nicht zu verstehen. Lopatka brachte ein verpflichtendes Sozialjahr in die Diskussion um die Reform des Zivildienstes ein und ergänzte den Vorschlag mit der Erklärung: "Irgendwann einmal wird man sicherlich auch die Frage ansprechen müssen, ob das nur für Männer bleiben soll."

Irgendwann einmal? Ja, wenn Geschlechtergerechtigkeit bei der unbezahlten Arbeit hergestellt ist, die Frauen derzeit bereits leisten: Kindererziehung zum Beispiel oder die Pflege von Familienmitgliedern. Soll das denn Frauensache bleiben? Hier sollte Schwarz-Blau ansetzen, und zwar jetzt, nicht irgendwann.

montage: derstandard.at/Foto: Standard/Cremer

FORUM GLEICHSTELLUNG, DAS

Die Hirnis dieser Woche haben keine Auszeichnung verdient. Wissend, dass uns der Segen des Vatikans gewiss ist, schweigen wir über Bubendummheiten, Weihnachtsküsse, Pseudo-Harmonisierung und Feiertagsabschaffungswünsche.

Das HIRN der Woche geht an eine Institution, die sich um eine Sache kümmert, die uns alle keinen Dreck angehen sollte: Die Gleichstellung von Behinderten. Das "Forum Gleichstellung" kämpft gegenwärtig gegen den Widerstand der Länder und "Verweigerer Schüssel" um ein vernünftiges Gesetz. Das ist erwähnens- und auszeichnungswert.

montage: derStandard.at

KLESTIL, THOMAS

Diese Woche vergibt derStandard.at ein posthumes HIRN an Thomas Klestil. Auch wenn er sich den Boulevard-Gugelhupf des öfteren schmecken ließ, wollen wir ihn damit noch einmal dafür auszeichnen, dass er sich weigerte, die Herren Kabas und Prinzhorn zu Ministern zu ernennen, sowie für seine versteinerte Miene bei der Angelobung der blau-schwarzen Regierung im Februar 2000. Das Traurige an der Geschichte: Jener Thomas Prinzhorn, den Präsident Klestil nicht als Finanzminister angeloben wollte, weil er behauptete, Asylwerber erhielten gratis Medikamente, "um die Fruchtbarkeit zu steigern", übernahm nach Klestils Tod als zweiter Nationalratspräsident vorübergehend sein Amt.

montage: derStandard.at (Foto: Standard/Cremer)

PILZ, PETER


Hoppla! Was hatten wir da diese Woche? Ein Muster-Beispiel echter Oppositionsarbeit! Und lustig noch dazu (wenn das Ganze nicht so traurig wäre). Für die Kopie der Grasser-Homepage samt Affäre bekommt Pilz das HIRN der Woche. Schließlich hat er im Vergleich zu KHG auch die weitaus geschmackvolleren Buberl-Bilder online.

Wir wünschen ihm und seinem Vorbild aber trotzdem ein Steuerverfahren an den Hals. Denn: Wo, wenn nicht in Österreich, sollte Gerechtigkeit herrschen?

montage: derStandard.at (foto: peterpilz.at)

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GEHRER, ELISABETH


Der HIRNI der Woche hat nichts gegen extrem rechts stehende Uniräte.

Solange es keine Verurteilung auf Grund des Verbotsgesetzes gibt, sieht die Bildungsministerin kein Problem bei der Bestellung schlagkräftiger Mannen mit deutschnationaler Gesinnung. Toleranz sei schließlich "keine Einbahn", verteidigt sie ihre Amok-Fahrt an den rechten Rand.

Wir fordern ein Stopp-Schild für Elisabeth Gehrer. Samt Führerscheinentzug.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

HERSH, SEYMOUR

Nach langer Zeit wieder mal ein HIRN:
Der Journalist des US-Magazins "New Yorker" hat sich für seine Aufdecker-Arbeit im Folterskandal die Auszeichung redlich verdient.

Ex-US-Falke Richard Perle hat Hersh einmal als "das journalistische Äquivalent zu einem Terroristen" bezeichnet. Hersh selber meint: "Man darf keine Angst davor haben, die Wahrheit zu sagen". Recht hat er.

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STRACHE, HEINZ-CHRISTIAN aka H.C.

Dieser Mann nervt. Erstens hat der HIRNI der Woche ganz Wien mit seinen Grinser-Plakaten, mit denen er eine an sich ganz coole TV-Serie lächerlich macht, zugepflastert. Zweitens fällt ihm am Tag des Gedenkens an die im Nationalsozialismus ermordeten Roma und Sinti nichts Ausländerfeindlicheres ein, als vor einem "Roma-Ansturm" zu warnen. Drittens hält er die rechte "Totenrede" zum "Heldengedenken" am 8. Mai.

Ein tumber Tor ist heute der, der Straches FP-Chef-Vorgänger Hilmar "Hump-Dump" Kabas hirni-mäßig nicht mehr für toppbar hielt.

montage: derStandard.at (fotos: reuters)

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SCHÜSSEL, WOLFGANG

Der HIRNI der Woche bemühte sich die ÖVP-Niederlage bei der Hofburg-Wahl wie einen Sieg abzufeiern. Der Freizeit-Kicker meinte nach dem 47,6 : 52,4-Bummerl: "Ein mittelgroßes Fußballstadion, das Wembley-Stadion umgedreht und wir hätten eine Bundespräsidentin Benita Ferrero-Waldner." Der Kanzler saß wohl zu lange mit Benita-Unterstützer Gerhard "Hättiwari" Berger zusammen ...

montage: derStandard.at (foto: reuters)

VOLXTHEATERKARAWANE, DIE

Da gefror das Kampflächeln: "Wir sind keine Freunde", meinten zwei Karawanistinnen des Volxtheaters, die bei einem Fest des Personenkomitees für Benita Ferrero-Waldner zu Gast waren. Zur Feier eingeladen wurden sie, weil sie bei einem Sloganwettbewerb für die ÖVP-Präsidentschaftskandidatin inkognito mitmachten und prompt unter die Top-Ten kamen. Die HIRNE der Woche "bedankten" sich bei dieser Gelegenheit für die drei Wochen Gefängnis, die sie im Umfeld der Demonstrationen im Juli 2001 in Genua absitzen mussten, während die Außenministerin daheim meinte:"Die dürfen sich nicht wundern, dass sie von der Polizei festgenommen werden, sei es in Italien oder sonstwo."

montage: derStandard.at

GUDENUS, JOHANN

Der HIRNI der Woche forderte als Reaktion auf die steigenden Einbürgerungszahlen mit Nazi-Sprech: "Systematischer Umvolkung sofort ein Ende setzen." Diese NS-Diktion war gar Teilen des Rings Freiheitlicher Jugend zu extrem und Nationalratspräsident Khol riet dem RFJ-Obmann, den Begriff "Umvolkung" aus seinem Vokabular zu streichen. FPÖ und Innenminister Strasser blieben bis zu HIRN/I-Redaktionsschluss kommentarlos. Auch hier Kommunikationsprobleme?

montage: derStandard.at

WOLF, A. und WAIGLEIN, H.


Es gibt doch noch Tage, an denen die ORF-Gebühren gerechtfertigt erscheinen: Zuerst durchbrach Armin Wolf in der ZiB den Grasserschen "Beste Steuerreform aller Zeiten"-Monolog und dann wollte auch Harald Waiglein den Finanzminister in Sachen Homepage auf Ö1 nicht und nicht in Ruhe lassen. Bravo. Je ein HIRN für beide.

[Die diversen Kommunikations - "Experten" der rot-blau-gerüttelten SPÖ kommen statt mit einem HIRNI ausnahmsweise noch mit einem Rat davon. Für durch Kärntens Blau-Rot Enttäuschte, empfehlen wir diese Adresse.]

montage: derStandard.at (fotos: standard/cremer)

AMBROZY und STRASSER

Zwei HIRNIS diese Woche.
Dafür und dafür.

Ausgesuchte Begründungen der UserInnenschaft:

First Operator: "Peter Ambrozy der Superhirni (lifetime award) für: '... in Sachfragen sind wir nicht weit von einander entfernt'".

Mme. ZsaZsa: "and the winner is... Dokumentarfilmexperte Ernst Strasser!!!!!!!!!!!!!!!!!"

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FIEDLER, FRANZ

Zum ersten Mal in der Geschichte dieser Rubrik sehen wir uns gezwungen, ein bereits verliehenes HIRN abzuerkennen und ins Gegenteil umzuwandeln. Der Rechnungshof-Präsident schaffte es innerhalb kürzester Zeit, seinen guten Ruf völlig zu ruinieren. Die nervende Geheimnis-Tuerei rund um die Hofburg-Kandidatur, aus der dann eh nichts wurde, machte den Freund von Haiders Mann fürs Grobe vom unparteiischen Prüfer zum parteipolitisch Verdächtigen. Zur Frühpensionierung gibt es von uns den HIRNI der Woche. Es tut uns leid.

montage: derStandard.at

STENICO, ENGELBERT

Obwohl es in Kärnten noch immer ziemlich viele HIRNIS zu geben scheint und auch der Rechnungshof-Präsident mit seinem Versteckspiel eine negative Auszeichnung verdient hätte, haben wir uns diese Woche für ein positive Erwähnung entschieden: Der Landecker SPÖ-Bürgermeister hat in seiner Gemeinde die Wahl eindeutig für sich entschieden. Und das obwohl er als einziger Tiroler Ortschef der Öffnung einer Flüchtlingsunterkunft zugestimmt hatte, gegen welche die ortsansässigen ÖVP und FPÖ-Provinzpolitiker wahlkämpften. Im Jänner bekam er den Tiroler Integrationspreis, jetzt das HIRN der Woche für echte Menschlichkeit in der Politik. Ein Held, dieser Mann.

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FUHRMANN, SILVIA

Sie habe kein Verständnis für die Ausgleichszahlungen an Pensionisten, die seit 1. Jänner weniger Nettopension bekommen. Denn "um zehn Euro" könne man sich gerade "drei Wurstsemmeln kaufen", meinte die HIRNI-Preisträgerin der Woche. Später bedauerte sie den "etwas unproportionalen" Vergleich. Schließlich hätte sie bloß auf die Situation der Jungen aufmerksam machen wollen. Trotzdem: Die rhetorischen Künste der ÖVP-Abgeordneten, die erst vor kurzem mittels Ampel-Sager für Aufregung sorgte, sind uns nimmer wurscht.

montage: derStandard.at (fotos: standard/cremer)

NEWSOM, GAVIN

Das HIRN der Woche hat sich über das Verbot von gleichgeschlechtlichen Ehen hinweggesetzt und Homosexuellen die Eheerlaubis erteilt, obwohl es von Gouvernator Schwarzenegger und Mann-und-Frau-Beziehungs-Hochhalter Bush Kritik hagelte. Der Bürgermeister von San Francisco dazu kühl: "Wir haben nicht das Recht, Menschen zu diskriminieren."
Recht hat er. Soll doch bitte heiraten wer wen will!

montage: derStandard.at

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FIEDLER, FRANZ

Eine gute Woche beginnt mit einem geprüften KHG: Der Rechnungshof wird die Causa rund um die Grasser-Homepage im Rahmen einer bereits geplanten Prüfung im Finanzministerium behandeln. Präsident Fiedler hätte da zwar schon früher drauf kommen können (Finanzrechtler Doralt hatte den Vorschlag schon vor einem halben Jahr gemacht), trotzdem ein HIRN für das parteilose Einschreiten, das nicht nur KHG samt Papa KG und Vereinsmeier Winkler, sondern auch Möchtegern-RH-Präsident Finz schlaflose Nächte bescheren könnte.

montage: derStandard.at (foto: reuters)

WINKLER, MATTHIAS

Nun ist es offen gelegt: Der Kabinettschef des Finanzministers und HIRNI der Woche hat 240.000 Euro für eine Homepage verpulvert, die zu einem Bruchteil der Summe zu haben gewesen wäre (und die den edlen IV-Spendern nun überhaupt als völlig umsonst erscheinen mag). Aber immerhin wurden damit völlig statutengemäß diverse New-Economy-Freunderln im Netzwerk KHG gefördert. Neben (Buberl-)Fotos, Videorecherchen, Domaingebühren, etc verursachten laut Offenlegung auch "Einträge in Suchmaschinen" Kosten. Ob beim google-Eintrag (die Suchbegriffe "völlige Inkompetenz" führen direkt zu karlheinzgrasser.at) Winkler selbst Hand anlegte?

Vorschläge für den nächsten Hirn/i? Ein Mail bzw. Posting genügt.
Bisherige Auszeichungen >>>>

montage: derStandard.at