Amritsar/Indien - Aus Protest gegen die Geiselnahme dreier Inder im Irak haben hunderte aufgebrachte Bewohner eines Dorfes im Norden Indiens 37 ausländische Urlauber vorübergehend festgesetzt. Nach Angaben der Polizei stoppten sie am Donnerstagabend in der Nähe der Ortschaft Santoshgarh im Bezirk Una zwei Busse, in denen die Touristen unterwegs waren. Erst nach fast 18 Stunden und nach Vermittlung der Polizei durften die Urlauber weiter nach Neu-Delhi fahren.

Fast 1.500 Menschen blockierten am Freitag aber weiter die Straße, auf der die Busse angehalten worden waren. Sie forderten von der indischen Regierung größere Anstrengungen zur Freilassung der Geiseln im Irak. Zwei der im Irak von militanten Gruppen verschleppten indischen Arbeiter stammen aus Santoshgarh, rund 300 Kilometer nordwestlich von Neu-Delhi.

In Bussen festgehalten

Die gefangenen Touristen mussten nach Angaben eines Polizeisprechers über Nacht bis zum Eintreffen der Polizei Freitag Früh in den Bussen ausharren. Anschließend seien sie in einen nahe gelegenen Tempelkomplex gebracht und mit Essen versorgt worden. Die Beamten hätten die Dorfbewohner schließlich überreden können, die Urlauber weiterfahren zu lassen.

Bei den festgehaltenen Touristen handelte es sich um 22 Briten und Iren, zwei Schweizer, zwei Südkoreaner, einen Japaner, einen Kanadier, einen US-Bürger, zwei Polen, drei Tibeter, einen Niederländer und zwei Personen unbekannter Nationalität. (APA/AP)