Bagdad - Die irakische "Nationalkonferenz", die sich
am Donnerstag konstituieren sollte, wird frühestens am 15.
August zusammentreten können, verlautete seitens des
Vorbereitungskomitees in Bagdad. An der Konferenz sollen rund tausend
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter Politiker,
Stammesführer, religiöse Würdenträger und Vertreter von Berufs- und
Interessenorganisationen teilnehmen.
Nationalrat
Einzige Aufgabe der Konferenz soll es sein, einen 100-köpfigen
Nationalrat zu wählen, der die Übergangsregierung von
Ministerpräsident Iyad Allawi beaufsichtigen und an der Vorbereitung
der ersten freien Wahlen spätestens im Jänner 2005 mitwirken soll.
Der Nationalrat hat keine legislativen Kompetenzen, kann aber
Gesetzesverordnungen der Übergangsregierung mit Zweidrittelmehrheit
außer Kraft setzen.
Zeit
Mit der Verschiebung der irakischen Nationalkonferenz um zwei
Wochen solle Zeit Zeit gewonnen werden, um Parteien, die ihren
Boykott angekündigt haben, doch noch zur Teilnahme zu bewegen. Das
erklärte ein Sprecher der Konferenz. Weiter sagte er, die
konstituierende Sitzung sei auf Bitten der Vereinten Nationen
verschoben worden.
Einladung
Eine Reihe von Organisationen wie die Bewegung des radikalen
schiitischen Predigers Muktada al Sadr mit ihrer Miliz "Mahdi-Armee"
sowie der sunnitische Rat der Islamischen Rechtsgelehrten, der den
Aufständischen im so genannten Sunnitischen Dreieck nahe steht,
wurden zur Nationalkonferenz eingeladen, nahmen aber die Einladung
nicht an. (APA/Reuters)