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Stressige Politik

Eine Studie der Uni Wien unter der Leitung des Psychologen Andreas Olbrich zeichnet ein gestresstes Bild von Österreichs PolitikerInnen: 60,4 Prozent der Nationalratsabgeordneten leiden demnach an einem "Burn Out"-Syndrom. Befragt wurden zu 35,2 Prozent Nationalrats-, zu 57,4 Prozent Landtags- und zu 7,4 Prozent Bundesratsabgeordnete.

foto: apa/jaeger

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63,46 Stunden in der Woche

Das durchschnittlich angegebene Arbeitspensum aller Befragten pro Woche liegt bei 63,46 Stunden. Der Stress-Faktor ist mit 72,3 ähnlich hoch wie bei Topmanagern.

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Ausgebrannt

Insgesamt fühlen sich 60,4 Prozent der Abgeordneten ausgebrannt, 52,4 Prozent der Bundes- und 65.6 Prozent der Landesabgeordneten ausgebrannt.

foto: ap/zak

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Ausgebrannter

Mit 76,9 Prozent der Frauen im Vergleich zu 44,4 Prozent der Männer gaben signifikant mehr Frauen als Männer an, ausgebrannt zu sein.

foto: reuters/foeger

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Am ausgebranntesten

Zusätzlich hat sich gezeigt, dass mit 82,4 Prozent der Grün-Abgeordneten diese am häufigsten angaben, sich ausgebrannt zu fühlen, gefolgt von 58,8 Prozent der SPÖ-, 45,5 Prozent der ÖVP- und 28,6 Prozent der FPÖ-Abgeordneten. Laut chi2-Test sind diese Unterschiede nicht signifikant.

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Muskelverspannungen

Hinsichtlich negativer körperlicher Stressreaktionen äußern sich 50 Prozent dahingehend, mäßig bis sehr stark unter Muskelverspannungen zu leiden.

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Sonstige Beschwerden

Weiters geben 14,9 Prozent der Befragten an, mäßig bis stark unter Magen-/Darmbeschwerden zu leiden und 13,1 Prozent leiden mäßig bis sehr stark unter Schweißausbrüchen. Außerdem geben 7,5 Prozent an mäßig bis stark unter Angst zu leiden, 5,7 Prozent leiden mäßig bis stark unter Schwindelgefühl und 13,0 Prozent mäßig unter erhöhtem Blutdruck.

foto: standard/cremer

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Zur Entspannung und zum Aufputschen

Hinsichtlich der Einnahme von Alkohol, Nikotin oder anderer psychotroper Substanzen zum Zweck der Entspannung oder des Aufputschens, geben 18,5 Prozent der Befragten an, dies regelmäßig bis täglich zu tun, 59,2 Prozent tun dies selten bis gelegentlich und 22,2 Prozent nie.

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Sport

betreiben 64,8 Prozent der Befragten ihren Angaben zufolge gelegentlich bis regelmäßig, 27,8 Prozent tun dies selten und 5,6 Prozent nie.

foto: apa/schlager

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Jobsicherheit

Über die Einschätzung der Sicherheit ihrer politischen Arbeitsstelle befragt, zeigten sich die Abgeordneten als eher sicher. Sehr sicher empfinden 14.8 Prozent ihren politischen Job, sicher schätzen 20,4 Prozent die Arbeit ein, und 9,3 Prozent der Abgeordneten geben an eher sicher zu sein. Als weder sicher noch unsicher empfinden 20,4 Prozent die politische Arbeitsstelle. Eher nicht sicher ihres politischen Arbeitsplatzes sind sich 9,3 Prozent. Als nicht sicher bzw. ganz unsicher stuften je 13 Prozent der Befragten ihren Job ein.

foto: apa/schlager

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Unsicherheit bei ÖVP-Abgeordneten am größten

Bei den ÖVP-Abgeordneten empfinden 36,4 Prozent bzw. 9,1 Prozent ihren politischen Job nicht sicher bzw. gar nicht sicher. Von den SPÖ-Abgeordneten stufen 5,9 Prozent ihren Job als nicht sicher ein und gar nicht sicher empfinden 17,6 Prozent ihre Arbeitsstelle. Bei der FPÖ stufen 12,5 Prozent bzw. 25,0 Prozent ihre politische Arbeitsstätte nicht sicher bzw. gar nicht sicher ein. Die Grünen sind zu 29,4 Prozent eher nicht sicher und zu 5,9 Prozent gar nicht sicher, ihren Job zu behalten.

foto: reuters/bader

Nationalratspräsident Andreas Khol kommentierte die jüngsten Untersuchungsergebnisse, wonach Abgeordnete gesundheitlich ausgebrannt seien, wie folgt: Für ihn treffe dies "überhaupt nicht" zu. "Aber ich kann mir vorstellen, dass der Stress und die Belastung sehr groß ist. Gerade die Frage der Wiederwahl hängt bei jüngeren Abgeordneten wie ein Damoklesschwert" herab. Khol: "Nach vier Jahren ist es aus, dann ist man nur mehr schwer vermittelbar". (rasch/red)

Link: Die gesamte Studie

Foto: STANDARD/Cremer