Fort Worth/Crawford - Der US-Dokumentarfilmer Michael Moore ist am Mittwoch nicht wie angekündigt zur Vorführung seines umstrittenen Streifens "Fahrenheit 9/11" nach Crawford im US- Bundesstaat Texas gereist. Der kleine Ort liegt nur elf Kilometer von der Ranch entfernt, auf der Präsident George W. Bush gerade eine Woche Sommerferien macht.

Wie US-Medien berichteten, sagte Moore seine Anwesenheit nur wenige Stunden vor der Vorführung ab. Der Filmemacher wolle nicht von der Friedensveranstaltung ablenken, sagte ein Mitarbeiter Moores der Zeitung. Moore zog es vor, weiter Gast des Parteitags der Demokraten in Boston zu bleiben.

Moore hatte Bush ursprünglich in einem offenen Brief eingeladen, sich den Film als Ehrengast mit ihm gemeinsam anzusehen. Doch der Präsident gab dem Filmemacher wie erwartet einen Korb.

Zehn zu eins vor Ort

Die Friedensgruppe "Crawford Peace House" führte den Film am Abend unter freiem Himmel auf dem Parkplatz des örtlichen Football-Stadions auf. Crawford hat nur ganze 705 Einwohner. Rund 3.000 (drei Mal so viele wie erwartet) kamen , um sich eine kostenlose Vorführung anzusehen, etwa 300, um für Bush zu demonstrieren.

"Fahrenheit 9/11" hatte am Wochenende als erster Dokumentarfilm an den Kinokassen Nordamerikas die magische Grenze von 100 Millionen Dollar überschritten. (APA/dpa)