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Ugandische Soldaten bei Militäraktionen gegen die LRA

Foto: REUTERS/PATRICK OLUM
Kampala/Nairobi - Die ugandische Armee hat eigenen Angaben zufolge in einer Großoffensive gegen ein Hauptquartier der Rebellenorganisation Lord's Resistance Army (LRA) im Südsudan 120 Rebellen getötet. LRA-Chef Joseph Kony habe sich nur knapp vor dem Angriff am Vortag in Sicherheit bringen können, sagte ein ugandischer Armeesprecher am Donnerstag in Kampala. Die ugandischen Truppen hätten bei den Kämpfen im Gebiet Bileniang in etwa 200 Kilometer Entfernung von der sudanesisch-ugandischen Grenze keine Verluste erlitten. In dem provisorischen Hauptquartier von Rebellenführer Kony seien seine Frauen und mehrere seiner Kinder ergriffen worden, sagte der Armeesprecher. Auch ein Teil seiner persönlichen Habseligkeiten wie ein Radio und ein Funkgerät seien entdeckt worden. Zahlreiche Waffen wie Gewehre, Bomben, Landminen, Raketenwerfer und Handgranaten seien beschlagnahmt worden. Anzahl der Opfer

Die Opferzahl auf Seiten der Rebellen könne noch steigen, da die Toten immer noch gezählt würden, sagte der Armeesprecher weiter. Er dankte den sudanesischen Behörden, die Uganda das Vordringen weit über die so genannte rote Linie hinaus erlaubt hatten, bis zu der die ugandische Armee im Kampf gegen die LRA üblicherweise auf sudanesischen Territorium agieren darf.

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag leitete unterdessen Ermittlungen zu möglichen Menschenrechtsverletzungen im Norden Ugandas seit Juli 2002 ein, wie ein Sprecher am Donnerstag erklärte. Nach seinen Angaben richteten sich die Ermittlungen allerdings nicht gegen die LRA. Kindersoldaten

Die Rebellen der "Widerstandsarmee des Herrn" haben ihre Basis im Südsudan. Sie terrorisieren seit etwa 18 Jahren den Norden Ugandas. Sie kämpft gegen Präsident Yoweri Museveni und strebt die Gründung einer Regierung an, die auf ihrer fanatischen Auslegung des Christentums basiert. In dem Konflikt sollen bisher mindestens 100.000 Menschen getötet worden sein. Zudem entführte die LRA mehr als 20.000 Kinder, um sie als Kämpfer zu rekrutieren.

Etwa 90 Prozent der Kämpfer sind entführte Kinder, die zu Gewalttaten gezwungen werden. Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF spricht von einer der schlimmsten humanitären Katastrophen neben der Darfur- Krise. Der Großteil der Bevölkerung im Norden, etwa 1,6 Millionen Menschen, lebt aus Angst vor den Angriffen in Flüchtlingslagern und ist von Lebensmittelhilfe abhängig. (APA/dpa)