Indessen wurde bekannt, dass auch der pakistanische Premierminister Chaudry Shujaat Hussain bei seinem Besuch in Saudiarabien vergangenen Donnerstag mit der Führung des Königreichs die Möglichkeit einer "Muslimischen Truppe" für die Stabilisierung des Irak besprochen hatte. Dies teilte ein ranghoher pakistanischer Regierungsvertreter am Donnerstag der amerikanischen Nachrichtenagentur AP mit. Der Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte, die saudiarabische Regierung wolle den Vorschlag prüfen und noch diese Woche ihre Entscheidung mitteilen. Er fügte an, dass auch andere islamische Länder wegen der Pläne einer "Muslimischen Truppe" konsultiert worden seien. Das pakistanische Außenministerium war zu keiner offiziellen Stellungnahme bereit.
Irak
Saudiarabien für moslemische Truppen im Irak
USA an Vorschlag interessiert
Jiddah - Saudiarabien hat den USA vorgeschlagen, Truppen
aus moslemischen oder arabischen Ländern in den Irak zu entsenden.
Erste Vorgespräche soll es diesbezüglich am Mittwoch zwischen dem
saudiarabischen Außenminister, al Faisal, und seinem US-Amtskollegen
Powell in Jiddah gegeben haben. Einzelheiten, welche Länder für
Sicherungsaufgaben im Irak in Frage kämen, wurden nicht genannt. Ein Vertreter des US-Außenministeriums sagte, die USA seien an dem
Vorschlag interessiert, warteten aber auf weitere Einzelheiten. Für
die USA wäre ein Einsatz moslemischer Truppen im Irak nach dem Abzug
der Spanier, der Philippiner, der Dominikanischen Republik,
Nicaraguas und Honduras' ein außenpolitischer Erfolg.
Pakistanischer Premier erwägt "Muslimische Truppe"
Es blieb unklar, unter wessen Führung eine solche Truppe operieren
würde - es schien aber wahrscheinlich, dass sie den Vereinten
Nationen unterstellt werden könnte. Erst vor wenigen Wochen hatte
UNO-Generalsekretär Kofi Annan den pakistanischen Diplomaten Ashraf
Jehangir Qazi zu seinem neuen Sondergesandten im Irak bestellt. Pakistan hat bisher keine offizielle Zusage für die Beteiligung an
einer Irak-Friedenstruppe abgegeben. (APA)