Boston - Der frühere amerikanische UNO-Botschafter Richard Holbrooke hat einen radikalen Wandel der US-Außenpolitik im Falle eines Wahlsieges von John Kerry angekündigt. Kerry sei auf diesem Gebiet besser qualifiziert als alle US-Präsidenten der jüngeren Vergangenheit, sagte der ehemalige Chefunterhändler für Ex-Jugoslawien am Mittwoch vor Diplomaten in Boston.

Amtsinhaber George W. Bush habe dagegen eine Mannschaft um sich versammelt, die in Fragen der Außenpolitik total zerstritten sei und dies nur nach außen verberge. Bush und Kerry unterschieden sich nicht nur in ihrer Programmatik, sondern vor allem in ihrem Werdegang und ihren Werten, betonte Holbrooke.

"Von Grund auf Internationalist"

Kerry sei "von Grund auf Internationalist". Mit Blick auf die Außenpolitik könne es "nicht schaden", dass Kerry als Sohn eines Diplomaten aufgewachsen sei und während des Kalten Krieges mehrere Jahre in Berlin gelebt habe. Zudem spreche er mehrere Sprachen und habe im Vietnam-Krieg gedient. "Kerry wird sein eigener Außenminister sein", sagte Holbrooke. Er werde sich aktiv in der Diplomatie engagieren, reise gern und interessiere sich wirklich für die Themen, lobte der Diplomat. (APA/AFP)