Demokraten ziehen vernichtende Bilanz von Bushs Amtszeit
Ehemaliger Vize-Präsident Al Gore geißelt Wirtschaftspolitik des Präsidenten und wirft ihm Wählertäuschung vor
Redaktion
,
Boston - Führende Politiker der
US-Demokraten haben auf dem Parteitag in Boston eine
vernichtende Bilanz der Amtszeit von Präsident George W. Bush
gezogen."Wahrheit ist die Grundlage unseres weltweiten
Führungsanspruchs, aber unsere Glaubwürdigkeit ist mittlerweile
zerrüttet und wir finden uns zunehmend isoliert und verletzbar
in einer feindseligen Welt wieder", kritisierte Ex-Präsident
Jimmy Carter am Montag das Vorgehen Bushs im Irak-Krieg. Der
frühere Vize-Präsident Al Gore geißelte Bushs Wirtschaftspolitik
und warf ihm Wählertäuschung vor.
Der Präsident habe nach den
Anschlägen vom 11. September 2001 den guten Willen der
internationalen Gemeinschaft verspielt und es verpasst, die
Nation zu einen, sagte Bushs Vorgänger Bill Clinton. Am
Dienstag sollten unter anderem die Frau des designierten
demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry, Teresa
Heinz Kerry, und Parteilegende Edward Kennedy vor den mehr als
4.000 Delegierten sprechen. Am Mittwoch soll Kerry offiziell als
Kandidat nominiert werden.
Carter: Außenpolitisches Versagen
"Die USA können nicht führen, wenn unsere Führer
irreführen...Man kann nicht an einem Tag Kriegspräsident sein
und sich am nächsten dann als Friedenspräsident darstellen, je
nachdem, wie die aktuelle Meinungsumfrage ausgefallen ist",
kritisierte Carter. Gore sagte, Bush sei im Amt seinem Motto des
"mitfühlenden Konservativismus" untreu geworden. Der frühere
Stellvertreter Clintons und vor vier Jahren als
Präsidentschaftsbewerber gescheiterte Südstaatler gab sich
jedoch weniger angriffslustig als in früheren Wahlkampfreden, in
denen er Bush als "moralischen Feigling" bezeichnet hatte.
Als Hauptredner des Abends schwor Clinton die Delegierten
auf Kerry als Kandidaten für die Präsidentenwahl am 2.November
ein. Unter dem tosenden Applaus der Delegierten versprach er,
als "Fußsoldat" in der Wahlkampagne dienen zu wollen. Er nannte
den Senator aus Massachusetts einen "guten Mann, einen
großartigen Senator und eine visionäre Führungsfigur". Clintons
Frau Hillary, die den Staat New York als Senatorin vertritt,
sprach von dem hoch dekorierten Vietnam-Veteranen Kerry als
einem "seriösen Mann für einen ernsten Job". (Reuters)
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