Vertreter von neun nord- und westafrikanischen Staaten beraten seit Dienstag in Algier über den Kampf gegen die Wanderheuschrecke. Angesichts der großen Bedrohung ganzer Landstriche müsse die internationale Gemeinschaft beim Zurückdrängen der Plage helfen, sagte Algeriens Regierungschef Ahmed Ujahia bei der Eröffnung des Treffens. Ziel der Konferenz, an der die Landwirtschaftsminister von Algerien, Marokko, Mali, Tunesien, Libyen, Mauretanien, Niger, Senegal und Tschad teilnehmen, ist ein konkreter Maßnahmenplan, um die weitere Ausdehnung der Heuschrecken einzudämmen.

6,5 Millionen Hektar Land bereits verwüstet

Derzeit sind bereits 6,5 Millionen Hektar Land im Maghreb und in der Sahelzone von der Heuschreckenplage betroffen. Bereits Anfang Juli hatte die Welternährungsorganisation FAO Alarm geschlagen, weil die Heuschrecken ihre angestammten Brutgebiete in Nordwestafrika verlassen haben und sich in Ländern der Sahelzone ausdehnten. Vor allem betroffen waren Mauretanien, Senegal und Mali, aber auch Niger und Tschad.

Hungerkatastrophe droht

Die Heuschreckenplage schadet nicht nur der lokalen Wirtschaft; es droht auch eine Hungerkatastrophe. Die Eindämmung der gefräßigen Insekten fordert nach Angaben der algerischen Regierung einen erheblichen finanziellen Aufwand. Es müsse auch verhindert werden, dass die Heuschrecken auf ihrem Weg wieder kehrt machen und erneut über algerische Anbaugebiete herfallen. An dem Treffen nehmen auch Repräsentanten internationaler Organisationen teil, darunter die FAO, die Weltgesundheitsorganisation WHO und die EU. (APA/AFP)