Foto: LIVA
Der Linzer Posthof feiert sein 20-jähriges Bestehen. Internationale Rockgrößen und heimische Künstler lockten in den vergangenen zwei Jahrzehnten 1,3 Millionen Besucher in den ehemaligen Bauernhof am Linzer Hafen.


Linz – Nick Cave stand dort ebenso schon auf der Bühne wie Tricky. Eine der innovativsten oberösterreichischen Kulturstätten feiert heuer einen runden Geburtstag. Vor 20 Jahren öffneten sich zum ersten Mal die Türen des Linzer Posthofs.

Die Geschichte des am Hafen der Landeshauptstadt gelegenen Kulturzentrums begann im Jahr 1984. Dort wo sich heute nationale und internationale Größen aus Musik, Tanz und Theater, Kleinkunst und Literatur die Klinke in die Hand geben, herrschte vor 20 Jahre noch ländliche Idylle fernab zeitgenössischer Kunst.

"Der Posthof war ursprünglich ein Bauernhof, der 1984 adaptiert wurde und heute eines der wohl größten und vitalsten Veranstaltungszentren für zeitgenössische Kultur in Österreich und Europa ist", sagt Karl Zabern vom Posthof- Management.

1,3 Millionen Besucher

Seit dem Tag der Eröffnung haben die rund 250 Veranstaltungen pro Saison 1,3 Millionen Besucher in den Posthof gelockt. "Das Konzept eines Mehrsparten-Kulturzentrums für Musik, Tanz, Theater, Kleinkunst und Literatur hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten durchaus bewährt", ist Zabern überzeugt. Um den Publikumszustrom auch bewältigen zu können, folgte im Jahr 1990 der Ausbau der Kulturmeile am Hafen.

Zabern: "Derzeit verfügen wir über einen kleinen Saal mit 200 Stehplätzen, der mittlere Saal bietet Platz für 900 Zuseher und der große Saal ist mit 1200 Stehplätzen seit zehn Jahren quasi das Herzstück unseres Hauses." Bei den Künstlern, die in den vergangenen Jahren ihre Auftritte hatten, gerät der Posthof-Manager ins Schwärmen: "Es waren so viele nationale und internationale Größen bei uns. Unvergessen blieben sicher die Auftritte von Nick Cave, Tricky, Kraftwerk, La Fura dels Baus oder Saburo Teshigawara."

Besonderes Highlight seien in jedem Posthof-Jahr – neben einem "breiten Spektrum an Gegenwartskultur" – immer wieder die konzentrierten Veranstaltungsreihen zu Schwerpunktthemen wie etwa die "Tanztage", das "Black Humour Festival" oder das "Linzer Kleinkunstfestival".

Bühne für Newcomer

Seit Anbeginn sieht sich der Posthof – der Teil der Linzer Veranstaltungsgesellschaft (LIVA) ist und somit auf alljährliche Budgetzuschüsse der Stadt Linz zugreifen kann – vor allem aber auch als Förderer der lokalen Szene und wird, etwa beim "Heimspiel", immer wieder zur Bühne für heimische Newcomer.

Abseits vom Kulturgenuss serviert der Posthof seit Bestehen auch ein kulinarisches Programm. Beliebter Treffpunkt ist das Restaurant KULT im Posthof. Dort liegt auch das monatlich erscheinende Posthof-Magazin mit dem aktuellen Programm auf. Das 20-Jahr-Jubiläum wird im Posthof standesgemäß gefeiert: "Am 10. September startet um 19 Uhr unser Jubiläumsprogramm unter anderem mit Lukas Resetarits und Roland Düringer sowie zahlreichen Überraschungen, die jetzt noch nicht verraten werden", macht es Zabern spannend. (DER STANDARD, Printausgabe, 23.6.2004)