Islamabad - Pakistans Präsident General Pervez Musharraf
hat dem Nachbarland Afghanistan Unterstützung bei der ersten freien
Präsidentschaftswahl am 9. Oktober zugesagt. Wichtig sei es auch, die
führenden Terroristen im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet zu
fassen, sagte Musharraf am Donnerstag nach Angaben aus
Delegationskreisen in einem eineinhalbstündigen Gespräch mit dem
deutschen Außenminister Joschka Fischer in Islamabad. Der afghanische
Präsident Hamid Karzai sei "der richtige Mann", sagte Musharraf.
In den Stammesgebieten des nordwestlichen Grenzgebiets zwischen
Afghanistan und Pakistan vermuten westliche Geheimdienste den
El-Kaida-Führer Osama bin Laden. Die pakistanische Regierung hatte
die radikalislamischen Taliban in Afghanistan bis zu den
Terroranschlägen vom 11. September 2001 unterstützt, sich dann aber
an die Seite der USA gestellt.
Keine offene Unterstützung bekam Fischer von Musharraf für den
deutschen Wunsch nach einem ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat.
"Pakistan respektiert Deutschland", sagte Musharraf. Aber es gebe die
"bekannten Bedenken gegen Indien". Indien und Deutschland hatten sich
vor einer Woche beim Besuch Fischers in Neu Delhi gegenseitige
Unterstützung für eine ständige Mitgliedschaft im Sicherheitsrat
zugesagt.
Im Zentrum der Rivalität zwischen Indien und Pakistan steht der
seit Jahrzehnten ungelöste Kaschmir-Konflikt. Musharraf zeigte sich
in Zusammenhang mit der Kaschmir-Krise den Angaben zufolge
optimistisch hinsichtlich einer Annäherung an Indien. "Die Signale
sind gut", sagte er. Pakistan ist die letzte Station einer
zehntägigen Asienreise des deutschen Außenministers. (APA)