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Das US-Militär schließt nicht aus, dass Wassef Ali Hassoun desertierte und dann eine Entführungsgeschichte erfand.

EPA/LCpl Jason W. Fudge
Washington - Der zeitweise im Irak verschwundene amerikanische Soldat Waseef Ali Hassoun hat am Montag beteuert, dass er von Extremisten entführt worden und dann frei gelassen worden sei. "Ich bin kein Deserteur, ich wurde gekidnappt", sagte der in der vergangenen Woche in die USA zurückgekehrte Hassoun am Montag vor Journalisten in der Marineinfanterie-Schule Quantico bei Washington.

Das US-Militär untersucht zurzeit die näheren Umstände von Hassouns Verschwinden Ende Juni. Es schließt nicht aus, dass der 24- Jährige desertierte und dann eine Entführungsgeschichte konstruierte, um seine Fahnenflucht zu kaschieren. Ein Sprecher sagte am Montag, Hassoun werde wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt auf seinen Heimatstützpunkt Camp Lejeune in North Carolina zurückkehren. Er sei "nicht abgeneigt", seinen Militärdienst wieder aufzunehmen.

Eine Extremistengruppe hatte Hassoun nach eigenen Angaben am 27. Juni gekidnappt und mit seiner Enthauptung gedroht. Wie andere Entführungsopfer wurde der libanesischstämmige Soldat auf einem Video mit einer Augenbinde vor schwer bewaffneten Vermummten gezeigt. Am 8. Juli war Hassoun dann in der US-Botschaft in der libanesischen Hauptstadt Beirut aufgetaucht. Auf einer von Extremisten genutzten Webseite hieß es, Hassoun sei freigelassen worden, weil er versprochen habe, aus dem US-Militär auszuscheiden. (APA/dpa)