Statt Diplomatensprache tönt jetzt Bergführerjargon aus der Hofburg. "99,5 Prozent meiner Amtszeit oder etwa 2200 Tage habe ich noch vor mir", rechnet Bundespräsident Heinz Fischer bei seiner Antrittspressekonferenz am Montag (Tag elf in Fischers Geschichtsschreibung) im Presseclub Concordia vor. "Und ich hoffe, dass der Kompass und Höhenmesser richtig eingestellt sind."
Die Seilschaft passt jedenfalls: Neben dem bekannten Team holt Fischer den früheren Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes Ludwig Adamovich als ehrenamtlichen Berater in Verfassungsfragen zu sich. Sein neuer Kabinettschef wird der derzeitige Botschafter in Athen, Rene Pollitzer.
Mit Adamovich, meint Fischer, sollen verfassungsrechtliche Ansichten aus der Präsidentschaftskanzlei "zusätzlich an Gewicht" bekommen. Ein Wappnen für allfällige Diskussionen über die Sinnhaftigkeit seines Amtes sei das aber nicht. Da habe VP-Nationalratspräsident Andreas Khol schon angekündigt, dass nichts ohne sein, Fischers, Konsens passieren würde, erzählt der Präsident schmunzelnd, und das sei ja schließlich "eine Sicherheitspolizze, auf die man sich verlassen kann."