Kabul - Taliban-Kämpfer haben in der südostafghanischen Provinz Ghazni einen Kleinbus gestoppt und dessen Fahrer erschossen, weil dieser einen Wahlausweis für die Präsidentenwahl bei sich trug. Die Taliban hätten alle Fahrgäste gewarnt, auch ihnen drohe der Tod, sollten sie sich vor der am 9. Oktober geplanten Abstimmung als Wähler registrieren lassen, sagte einer der Buspassagiere am Montag. Ende Juni hatten die Taliban ebenfalls einen Bus gestoppt und 16 Afghanen erschossen, bei denen sie Wahlausweise gefunden hatten.

Die Taliban haben eine Verschärfung ihres Terrors vor der Wahl angekündigt, die ursprünglich im Juni hätte stattfinden sollen. Die Parlamentswahl ist nun für April 2005 geplant. In den vergangenen Monaten haben die Taliban sechs Wahlhelfer getötet, darunter zwei Briten und vier afghanische Frauen.

Beim Einschlag einer Rakete nahe des Hauptquartiers der Internationalen Schutztruppe ISAF und der italienischen Botschaft in Kabul wurde eine Frau getötet. Ein Mensch sei außerdem verletzt worden, als die Rakete in der Nacht zum Montag ein Wohnhaus getroffen habe, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in der afghanischen Hauptstadt. Bei einem Anschlag in Kabul wurde weiters ein Armeekommandant verletzt. (APA/dpa)