Paris - Für bis zu vier Wölfe in den französischen Alpen hat wohl bald das letzte Stündchen geschlagen: Der Pariser Umweltminister Serge Lepeltier kündigte am Montag den Abschuss der geschützten Raubtiere noch in diesem Jahr für den Fall an, dass sie weiterhin Schafherden angreifen.

Nach Protesten von Tierschützern rückte der Konservative von einem ersten Plan ab, fünf bis sieben Wölfe töten zu lassen. Nach Angaben von Schäfern wurden im Jahr 2002 mehr als 2.300 Schafe von Wölfen gerissen oder zu Tode gehetzt. Die eigentlich geschützten Tiere wanderten Ende der achtziger Jahre aus den italienischen Alpen nach Frankreich ein.

Lepeltier betonte, nun würden höchstens zehn Prozent der gesichert in Frankreich lebenden 39 Wölfe frei gegeben. Die auf bis zu 55 Tiere geschätzte Wolfspopulation wachse jährlich aber um geschätzte 20 Prozent. Seine Entscheidung sei zudem "doppelt vorsichtig", da die Zahl der abzuschießenden Wölfe auf drei begrenzt werde, falls den Wildhütern nur weibliche Tiere vor die Flinte kommen sollten. Frankreich verletzte weder die Berner Konvention vom 19. September 1979 noch die Habitat-Richtlinie der EU, auf deren Grundlage der Wolf geschützt ist, beteuerte Lepeltier. Die endgültige Freigabe für den Abschuss sollen demnächst die Präfekten der Verwaltungsbezirke Alpes-de-Haute-Provence, Hautes-Alpes und Alpes-Maritimes geben.(APA)