Die Reformkommission nimmt heute mit einer Präsidiumssitzung ihre Arbeit auf. Für Gusenbauer steht aber bereits jetzt fest, dass es "keinen Grund" für eine Ungleichbehandlung zwischen Zivil- und Präsenzdienern gibt. Die Ausbildung der Zivis soll künftig nicht mehr als vier Wochen in Anspruch nehmen. Damit sei sichergestellt, dass die Trägereinrichtungen die Dienste der Zivildiener möglichst lange in Anspruch nehmen können.
Zuschüsse durch Bund
Nach den SP-Vorstellungen soll es für die Ausbildung auch Zuschüsse durch den Bund geben. Dieser erspare sich durch die Verkürzung von zwölf auf sechs Monate 3.000 Euro pro Zivildiener. Ein Teil dieses Betrages könne dann für Zuschüsse aufgewendet werden, so der SP-Chef. Gusenbauer zeigte sich auch überzeugt, dass es nach der Verkürzung "keine Kapazitätsengpässe" geben werde. Schließlich sei ein Ergebnis der Bundesheer-Reformkommission, dass der Bedarf an Präsenzdienern sinken und die Zahl der Zivildiener zunehmen werde.
Beim Verpflegungsgeld fordert die SPÖ analog zum Bundesheer zumindest 13 Euro pro Tag. Derzeit bezahlen die meisten Einrichtungen rund sechs Euro. Viele Zivildiener müssten mit weniger als dem Existenzminimum auskommen, beklagte Florian Karhofer, Zivildiener beim Arbeiter-Samariterbund. Der ehemalige Zivildiener-Vertreter Tobias Schweitzer bezeichnete die derzeitige Verpflegungsrichtlinie als "unfair". Dort ist nur von einer "angemessenen" Verpflegung die Rede, ein fixer Betrag ist nicht vorgesehen.
Eine weitere Forderungen der SPÖ ist die Gleichstellung von Einrichtungen der Behindertenbetreuung mit Blaulichtorganisationen. Und schließlich wollen die Sozialdemokraten eine gesetzlich eingerichtete bundesweite Zivildienstvertretung.